Zahlreiche neue Vorstösse erfordern grosses Engagement

Mit «Zéro pub» wollten der Stadt- und der Gemeinderat in Genf die Aussenwerbung auf städtischem Gebiet verbieten, auch solche auf privatem Grund, die von öffentlichem Grund aus sichtbar ist. Ein extrem wirtschaftsfeindlicher Plan, auch ein nahezu nicht durchsetzbarer. Dieser ist jetzt vorerst vom Tisch. Nach den ersten Aussagen der Verlierer ist allerdings davon auszugehen, dass dies nur ein Etappensieg war. Auch in anderen Städten und Gemeinden will die öffentliche Hand Werbung verbieten oder einschränken. So sollen die Menschen weniger konsumieren, argumentieren die Werbegegner, damit Klimaziele erreicht werden können. Ob diese radikale Massnahme dieses ernst zu nehmende Anliegen überhaupt positiv beeinflussen kann, ist nicht belegt.

Gegen solche Erziehungsstrategien wehren wir uns von KS/CS Kommunikation Schweiz mit aller Kraft, weil wir überzeugt sind, dass mündige Menschen fähig und in der Lage sind, für sich selber verantwortungsvoll zu entscheiden und keinen staatlichen, gesellschaftspolitischen Nachhilfeunterricht brauchen.

Die ersten Monate des Jahres lassen aber auf bewegte Zeiten schliessen. Wir monitoren sehr genau die werberelevanten Vorstösse, die im Parlament eingereicht werden. Der Druck auf die Werbe- und Kommunikationsfreiheit nimmt immer mehr zu. Das alarmiert uns. Denn wer gegen die Werbung ist, ist auch gegen die Meinungsäusserungs- und Wirtschaftsfreiheit. Und damit gegen Rechte, die uns die Verfassung garantiert. Und die ein Fundament unserer Demokratie bilden. Das ist inakzeptabel.

Eine nächste grosse Baustelle für uns als Dachverband der Schweizer Werbung dürfte sich im Bereich der Lebensmittelgesetzgebung öffnen. Nachdem der für die Ernährung zuständige deutsche Minister seinen Kampf gegen Zucker und andere Lebensmittel angesagt hat, ist leider auch in der Schweiz mit ähnlichen Initiativen zu rechnen, im Parlament sind bereits jetzt 13 Vorstösse pendent, die die Werbung im Lebensmittelbereich einschränken wollen. Wir sind mit den betroffenen Verbänden und der Industrie, die schon sehr viel investiert in die Verbesserung ihrer Produkte, schon jetzt im Gespräch. Wir werden alle unnötigen Einschränkungen und Verbote vehement bekämpfen.

Zum Schluss ein positiver Bericht. Mit Com’ON haben unsere westschweizer Kolleginnen und Kollegen schon im Januar eine ausgezeichnete Veranstaltung in Lausanne durchgeführt, an der Werbung im Mittelpunkt stand. Zahlreiche Referentinnen und Referenten haben die Faszination Werbung aufgezeigt. Vom Verband aus setzen wir uns für alle ein, die in der Werbebranche tätig sind. Werbung muss als wichtiges Informations- und Kommunikationsmittel weiter die notwendigen Freiheiten geniessen und im Dienst der Konsumentinnen und Konsumenten ihre kreative Leistung entfalten können.


Politik-News: Neue nationale Vorstösse zu Nachhaltigkeit, Ernährung und Digitalisierung

AKTUELL


Stadtzürcher Linke will Leuchtreklamen entsorgen

Foto: persoenlich.com

Die Zürcher Linke fordert in einem Postulat die Entfernung von Leuchtdrehsäulen und digitalen Werbeflächen in der Stadt. Der vom Parlament angenommene Vorstoss wurde nun an den Stadtrat überwiesen, welcher innerhalb von zwei Jahren entscheiden muss, ob und wie er diesen umsetzen will. Nach unserem Erfolg in der Stadt Genf geht also der Kampf für die Aussenwerbung in der grössten Schweizer Stadt weiter und KS/CS wird sich mit den entsprechenden Partnern politisch engagieren, um auch in Zürich die Werbefreiheit zu verteidigen. Zum Artikel.

News aus Bundesbern


Frühjahrssession: Neue Vorstösse zu Nachhaltigkeit, Ernährung und Digitalisierung

Foto: unsplash.com

In der vergangenen Frühjahrssession wurden acht neue Vorstösse eingereicht, welche möglicherweise direkte oder indirekte Folgen auf die Werbebranche haben könnten. So wurde beispielsweise eine Motion eingereicht, welche striktere Regeln im Bezug zur Umweltkommunikation in der Werbung fordert. Weiter verlangen zwei Vorstösse die Umsetzung des europäischen Digital Services Act (DSA), respektive des Digital Markets Act (DMA). KS/CS wird diese sehr genau verfolgen und sich im politischen Prozess mithilfe der parlamentarischen Gruppe "Markt und Werbung" einsetzen. Zu den Vorstössen.

News aus der Branchenwelt


Essen ist Privatsache: Zur Rolle des Staates in der Ernährung

Der gelungene Kommentar diskutiert die Rolle des Staates in der Ernährung und betont, dass Essen eine Privatsache bleiben sollte. Informationen zur gesunden Ernährung bereitzustellen darf die Aufgabe des Staates sein, jedoch darf er nicht in die persönlichen Entscheidungen der Menschen eingreifen oder sie bevormunden. Auch KS/CS vertritt diese Überzeugung und steht für eine gut informierte, autonome Schweizer Bevölkerung ein. Zum Beitrag.

Neue Studie von Bring! und Profital: An Kleidung und Fleisch wird gespart

Die Studie kommt zum Schluss, dass die Schweizer Bevölkerung vermehrt auf teure Kleidung und Fleisch verzichtet. Der Preis von Lebensmitteln zeigt sich als wichtigster Entscheidungsfaktor (73%) auf das Einkaufsverhalten. 81% der Befragten geben an, ihren Einkauf genauer zu planen und auf Aktionen und Eigenmarken zu setzen. Die Werbebranche kann dabei eine zentrale Rolle als Informationsvermittlerin spielen und so der Bevölkerung bei ihrer Entscheidungsfindung behilflich sein. Die ganze Studie finden Sie hier.

 

 

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Politik-News: Ein Erfolg für die Werbung und die Wirtschaftsfreiheit

AKTUELL


Lebensmittelgesetzgebung: «Das ist zutiefst undemokratisch»

Foto: persoenlich.com

Die vom Bund geplanten Werbeeinschränkungen für zucker- und fetthaltige Lebensmittel waren bereits in der letzten Ausgabe ein Thema. Seither konnte sich KS/CS im persönlich-Interview zu dieser Entwicklung äussern und stellt alternative Lösungsvorschläge dar, welche unabhängig von der Politik umsetzbar sind. Zum Artikel.

Stadt Genf: Kommerzielle Werbung wird nicht verboten

Foto: nzz.ch

Das Resultat ist ein Erfolg für KS/CS und die Aussenwerbung im Allgemeinen. Dank intensiver Aufklärungs- und Informationsbemühungen durch die Regionalkommission von KS/CS und der gesamten Werbebranche konnte die Volksinitiative mit rund 52% Nein-Stimmen abgewendet werden. Unsere Medienmitteilung finden Sie hier. Zum Artikel.

News aus Bundesbern


Keine zusätzlichen Pflichtangaben in der Werbung für Motorfahrzeuge

Foto: unsplash.com

Der bereits hoch regulierte Bereich der Automobilwerbung bleibt von weiteren Pflichtangaben verschont. Mit 124 zu 60 Stimmen lehnt der Nationalrat die parlamentarische Initiative ab, welche einen Hinweis auf alternative Fortbewegungsmöglichkeiten verlangte.

News aus der Branchenwelt


Weltweite Umfrage zu Diversity, Equity und Inclusion (DEI)

Vom 15. März bis 15. April 2023 wird die Umfrage "The Global DEI Census" durchgeführt, um persönliche Erfahrungen der Beschäftigten in der Marketing- und Werbebranche im Bezug auf Vielfalt, Gleichstellung und Integration zu untersuchen. Der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) ist Umsetzungspartner in der Schweiz. Die 15-minütige Umfrage finden Sie hier.

 

 

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«Die Ausbildung schärfte meinen Sinn für strategisches Denken und konzeptionelles Arbeiten.»

Dominik Leonhardt ist ein langjähriges Verbandsmitglied und seit 3 Jahren Präsident der Prüfungskommission von KS/CS Kommunikation Schweiz. Als Präsident war er an der Ausgestaltung der Prüfungen massgeblich beteiligt.

Interview: Hendrik Fischer Bild: zVg (publiziert in «Persönlich», Heft 02_03/2023)

Die Kommunikationsbranche ist sehr vielfältig und bietet ein breites Entwicklungs- und Arbeitsangebot an. Wie werden die Fachleute kompetent auf die diversen Berufe vorbereitet?

Die Aus- und Weiterbildung erfolgt auf vielen Ebenen. Verschiedene etablierte Schulen, verteilt auf alle Sprachregionen in der Schweiz, bieten ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot an, welches auf die Anforderungen der Branche abgestimmt ist.

Diverse Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben für ihre Kommunikationsspezialistinnen und Kommunikationsspezialisten eine sehr kompetente, interne Aus- und Weiterbildung aufgebaut. Der höchste Abschluss dieser Aus- und Weiterbildungen in der Kommunikationsbranche liegt dann in der eidgenössischen Prüfung für Kommunikationsleiterinnen und Kommunikationsleiter.

Wieso sollte man sich für die eidgenössische höhere Fachprüfung Kommunikationsleiter/Kommunikationsleiterin entscheiden?

Die eidgenössische Fachprüfung ist spezifisch auf die Anforderungen der Branche ausgerichtet. Die Unterstellung dieser Prüfung unter die Reglementarien des Bundesamtes (SBFI) garantiert höchste Qualität.

Was schätzen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber besonders an den Absolventinnen und Absolventen der höheren Fachprüfung?

Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber brauchen hochqualifizierte Arbeitskräfte, die über ein breites und tiefes Wissen in der modernen Kommunikationswelt verfügen und die sich in der modernen Arbeitswelt agil bewegen können. Die beiden Verbände Kommunikation Schweiz und pr suisse haben eine sehr moderne und ausgesprochen praxisnahe Prüfung geschaffen, die genau auf die Bedürfnisse der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Kommunikationsbranche ausgerichtet ist.

Neu gibt es zwei Prüfungsträger. Was hat sich geändert und was möchten man damit erreichen?

Um die Prüfung so praxisgerecht wie möglich zu gestalten, deckt der Verband Kommunikation Schweiz die Kommerzielle Kommunikation und der Verband pr suisse die Unternehmungskommunikation ab.

Wo erkennen Sie zukünftige Herausforderungen für die eidgenössischen Prüfungen im Allgemeinden und wie können diese angegangen werden?

Zwei Punkte sind hier besonders wichtig. Als Prüfungsträger sind wir im konstanten Austausch mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern in der Kommunikationsbranche sowie den Schulen. So ist sichergestellt, dass praxisgerecht ausgebildet und geprüft wird.

Im Parlament und in vielen Organisationen, wie z.B in der Organisation der Arbeitswelt (OdA), wird zur Zeit diskutiert, wie es gelingt, dass die eidgenössischen Prüfungen wieder zu mehr Aussensichtbarkeit kommen.

Nadine Huggel hat die Prüfung zur Kommunikationsleiterin abgelegt und ist Mitinhaberin der Agentur Reaktor in Aarau. Sie wurde im Sommer 2022 zur Präsidentin des Agenturnetzwerks ASW gewählt.

Nadine Huggel, was hat Sie dazu bewegt, eine eidgenössische höhere Fachprüfung zu absolvieren?

Ich habe meine Laufbahn als Grafikerin begonnen. Mit der Zeit übernahm ich immer mehr Projekt- und Kundenverantwortung. Um die Kundinnen und Kunden fachlich fundiert beraten zu können, habe ich mich für die Ausbildung zur Kommunikationsleiterin entschieden. Ausserdem war es mit wichtig, mit einer Weiterbildung auch persönlich weiterzukommen.

Wenn Sie an Ihre Ausbildung zurückdenken, was ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Dass der modulare Aufbau der Ausbildung sehr zugänglich war und ein strukturiertes Lernen ermöglichte, obwohl der Lehrgang sehr umfassend war und Wissen in verschiedensten Disziplinen vermittelt hat. Mir sind auch viele Dozentinnen und Dozenten in Erinnerung geblieben – und natürlich das Skiweekend mit der Klasse in Davos.

Welche Fähigkeiten hat Ihnen die Ausbildung mitgegeben?

Viele. Allem voran sicherlich das Bewusstsein für integrierte Kommunikation und den steten Wandel der Anforderungen an die Branche.

Wie können Sie das Gelernte konkret im Arbeitsalltag anwenden?

In der Beratung arbeiten wir sehr oft mit einem Kommunikationskonzept, welches auf dem Gelernten basiert. Der während der Ausbildung geschärfte Sinn für strategisches Denken und konzeptionelles Arbeiten fliesst täglich ein.

Was sollten Interessierte mitbringen, um die Prüfung erfolgreich zu absolvieren?

Wenn sie wirklich interessiert sind, ist das schon mal eine gute Basis. Wenn dann noch Freude und «Biss» dazukommen, kann es nicht schiefgehen.

Haben Sie neben der Motivation noch andere Tipps für angehende Studierende?

Der grösste Lerneffekt stellt sich ein, wenn das Gelernte fortlaufend in der Praxis umgesetzt werden kann. Sich entsprechende Jobs und Aufgaben im Unternehmen zu suchen, macht deshalb sehr viel Sinn.


Politik-News: Selbstregulierung muss vom Staat unabhängig sein!

AKTUELL


Abstimmung Stadt Genf - Initiative will kommerzielle Plakatwerbung verbieten

Foto: SRF

Endspurt: Am 12. März stimmt die Stadtbevölkerung von Genf über die Initiative "Zero Pub" ab, welche kommerzielle Plakatwerbung aus dem öffentlichen Raum verbannen will. KS/CS hat sich für eine Ablehnung stark gemacht und behält ähnliche Vorstösse genau im Blick. Zum Artikel.

News aus Bundesbern


Süsse und salzige Lebensmittel: Der Bund plant Werbeverbote

Foto: persoenlich.com

Die Bundesverwaltung plant, Werbung für besonders zucker- und fetthaltige Esswaren stärker zu regulieren. KS/CS setzt sich prinzipiell für eine massvolle und effiziente Selbstregulierung ein, solange diese unabhängig von den Interessen des Staates ist. Der freiheitsraubende Versuch, die Gesellschaft mit Werbeverboten zu einer bestimmten Lebensweise zu animieren, ist hingegen klar abzulehnen. Zum Artikel.

Weniger Zucker - Keine gesetzlichen Schranken für Süssgetränke

Foto: SRF

Nach dem Ständerat lehnt auch der Nationalrat eine Standesinitiative ab, welche zuckerhaltige Getränke mit Steuern verteuern wollte. Auch Pflichtangaben auf Verpackungen zum Zuckergehalt fanden kein Gehör. KS/CS bereitet sich trotzdem auf weitere Vorstösse vor, welche Werbung für gewisse Lebensmittel mit Einschränkungen belasten möchte. Zum Artikel.

News aus der Branchenwelt


Dialekt in der Werbung birgt viele Chancen

Die Studie "Ädvertising - Dialekt in der Werbung" analysierte die Wirkung von Dialekten in der Markenkommunikation. Dabei erstaunt, dass nahezu 50% der Befragten Schweizerdeutsch als Sprache der Markenbotschaft bevorzugen. Trotzdem unterstreicht die Studie, dass Dialekte aufgrund ihrer Vielfalt und Verständlichkeit nicht immer als positiv wahrgenommen werden. Zum Artikel.

Sorgen um Whisky-Tourismus in Schottland

Werbung ist ein Übertragungsmittel von wichtigen Informationen. Dies ist aktuell in der Ukraine deutlicher denn je, denn mithilfe von Werbung wird die Bevölkerung über das Angebot von Grundnahrungsmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs informiert. Zum Artikel.

 

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Politik-News: Mehr Verantwortung statt Bevormundung!

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Genf: Volksinitiative "Zero Pub"

Foto: unsplash.com

In der Stadt Genf wird am 12. März über die Volksinitiative "Zero Pub" abgestimmt, welche die kommerzielle Plakatwerbung im öffentlichen Raum verbieten will. Diese Einschränkung der Wirtschaftsfreiheit hätte nicht nur einen Verlust von Werbe- und Arbeitsplätzen zur Folge, sondern würde auch die bereits hochverschuldete Stadt durch den Einnahmeausfall weiter belasten. Die Regionalkommission von KS/CS hat sich wirksam in die Debatte eingebracht. Zum Artikel.

Revidiertes Datenschutzgesetz: Leitfaden für die Werbewirtschaft

Foto: persönlich.com

Das am 1. September 2023 in Kraft tretende revidierte Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) hat für Unternehmen der Schweizer Werbewirtschaft weitreichende Implikationen. Vor allem Unternehmen, welche sich zum ersten Mal mit den Bestimmungen beschäftigen, wird die Umsetzung einen grösseren Aufwand bedeuten. Deshalb haben die Verbände SWA, VSM, LSA und IAB für ihre Mitglieder eine gemeinsame Branchenempfehlung zum revidierten Gesetzestext herausgegeben. Zum Artikel.

News aus Bundesbern


Pflichtangaben für motorisierte Fahrzeugwerbung

Foto: unsplash.com

Nächste Woche beginnt die Frühjahrssession der eidgenössischen Räte, in welcher der Nationalrat eine für die Werbebranche relevante parlamentarische Initiative debattieren wird. Diese verlangt, dass bei Werbung für Motorfahrzeuge auf ökologischere Transportalternativen aufmerksam gemacht werden muss. KS/CS hat sich in den Vorbereitungen zur Session stark gemacht gegen weitere Pflichtbotschaften, die der Bevölkerung eine spezifische Lebensführung vorschreiben wollen. Zum Artikel.

News aus der Branchenwelt


Luzern: Mehr digitale Plakatsäulen, weniger analoge

Die Stadt Luzern will ab 2024 vermehrt auf digitale Plakatsäulen setzen und zur Kompensation des Stromverbrauchs Plakatstellen reduzieren. Seit 2016 sind bereits digitale Werbemittel in Betrieb und zeigen neben Werbung auch öffentliche Informationen. Damit konnte laut der Stadt Luzern ein zusätzlicher Mehrwert für die Bevölkerung geschaffen werden. Zum Artikel.

Sorgen um Whisky-Tourismus in Schottland

Die schottische Tourismusindustrie wirbt gerne mit dem alkoholischen Getränk für einen Urlaub im britischen Landesteil und befürchtet nun, dass mögliche Alkohol-Werbeeinschränkungen grosse Implikationen für die Branche hätten. Auch die Getränkehersteller sind besorgt und warnen in einem offenen Brief vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen. Zum Artikel.

Nachhaltigkeitskommunikation: Wie Nachhaltigkeit nachhaltig vermittelt wird

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität St. Gallen in Kooperation mit der Publicis Groupe und Grownate geht aktuell der Frage nach, wie nachhaltig die Unternehmen in der Schweiz wahrgenommen werden. Die Befragung von über 5000 Konsumierenden in der Schweiz und die Untersuchung des Nachhaltigkeitsimage von 100 ausgewählten Unternehmen sollen dabei helfen, Botschaften an Käuferinnen und Käufer besser zu formulieren. Zum Artikel.

 

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«In den kommenden Jahren werden wir dank künstlicher Intelligenz eine radikale Veränderung erleben.»

 

Interview: Hendrik Fischer Bild: zVg (publiziert in «Persönlich», Heft 01_02/2023)

Zbynek Zapletal, der Begriff der künstlichen Intelligenz wird unterschiedlich verstanden und viele Menschen haben nur eine vage Vorstellung von deren Bedeutung. Wie definieren Sie KI persönlich?

Ich definiere künstliche Intelligenz als Fähigkeit von Computersystemen, menschenähnliche Aufgaben auszuführen. Sie lernen, lösen Probleme, fällen Entscheide und interagieren mit ihrer Umgebung. Ich bin ein Techno-Optimist und begeisterter Befürworter von KI. Ich sehe die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben als eine Möglichkeit, Zeit und Ressourcen zu sparen und setze mich dafür ein, diese im Unternehmen so weit wie möglich einzusetzen.

Wie und in welchen Bereichen unterstützen Sie Ihre Kundinnen und Kunden mit KI-Anwendungen?

Als Online-Marketing-Agentur setzen wir uns dafür ein, unserer Kundschaft innovative Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz anzubieten, die ihr helfen, die Effektivität ihrer Online-Marketing-Kampagnen zu maximieren und ihre Produktivität zu steigern. Dazu haben wir eigene, auf KI-basierende Algorithmen entwickelt, die die Performance von Kampagnen verbessern. Unser Leistungsportfolio umfasst eine Vielzahl von Dienstleistungen, die darauf abzielen, unseren Kundinnen und Kunden beim Verstehen ihres Publikums und der Anpassung ihrer Kampagnen an ihre Bedürfnisse zu unterstützen.

Die Erwartungen an KI sind in vielen Branchen hoch. Catherine Purgly, Geschäftsführerin von Leading Swiss Agencies (LSA), sieht auf die Frage nach dem Thema «grosse Effizienzpotenziale im Agenturgeschäft». Auch Jean-Marc Grand, Geschäftsführer der Schweizerischen Gesellschaft für Marketing (gmf), erwartet «grosse Fortschritte im Bereich der KI». Wie kann die Werbe- und Marketingbranche von KI profitieren?

Die Werbe- und Marketingbranche kann von KI profitieren, indem sie diese Technologie einsetzt, um personalisierte Werbung zu schalten, Zielgruppen zu analysieren und zu optimieren sowie automatisierte Kampagnen zu erstellen. Das grösste Potenzial liegt in der Verwendung von KI für die Analyse und Optimierung von Daten sowie zur Automatisierung von Werbekampagnen.

Einige Expertinnen und Experten glauben, dass KI den denkenden Menschen bald in fast allen Bereichen übertreffen wird. Ist so etwas technisch möglich?

Es ist möglich, dass KI in bestimmten Bereichen die Leistung von Menschen übertreffen wird, insbesondere bei der Analyse von grossen Datenmengen und der Automatisierung von Prozessen. Dies kann dazu beitragen, bestimmte Prozesse zu beschleunigen oder zu vereinfachen, aber ich glaube nicht, dass KI in der Lage sein wird, die Kreativität und das künstlerische Talent von Menschen zu ersetzen.

Allerdings sollten wir uns bemühen, die Fähigkeiten von Menschen mit KI zu ergänzen, anstatt sie zu ersetzen. Während KI uns helfen kann, unsere Arbeit effizienter und produktiver zu gestalten, gibt es Bereiche, in denen menschliche Kreativität, Empathie und Intuition in der Vermittlung von Emotionen unerlässlich bleiben.

Werbung vermittelt Informationen an Konsumentinnen und Konsumenten. Wo sehen Sie Herausforderungen und Gefahren beim Einsatz von KI in der Informationsvermittlung?

Es ist wichtig, dass Unternehmen und Marketingexpertinnen und -experten die Risiken und Herausforderungen bei der Verwendung von KI in der Informationsvermittlung erkennen und Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher geschützt bleiben und die Werbewirksamkeit erhalten bleibt. Dies kann durch die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und Transparenz bei der Verwendung von persönlichen Daten erreicht werden. Ebenso ist es wichtig, dass Unternehmen und Marketingexpertinnen und -experten sicherstellen, dass die KI-basierte Werbung und Personalisierung ethisch und moralisch korrekt und nicht manipulativ oder irreführend ist. Ich empfehle, jede Aufgabe, die von künstlicher Intelligenz generiert wird, von einem Menschen überprüfen zu lassen, um diese Schwächen zu minimieren.

Was braucht es, damit eine KI so gut Werbung produzieren und platzieren kann wie Menschen?

Damit KI in der Lage ist, Werbung auf einem ähnlichen Niveau wie Menschen zu produzieren und zu platzieren, braucht es eine hohe Menge an qualitativ hochwertigen Daten, um das Modell zu trainieren und zu verbessern. Es braucht auch fortschrittliche Technologien und Tools, die es der KI ermöglichen, kreative Entscheidungen zu treffen und die Werbekampagne an die Zielgruppe anzupassen. Aufgrund der erwähnten Grenzen bei der Kreativität setzen wir bei Gamned! sowohl auf KI, als auch auf die Expertise unserer Media Trader.

Werbung vermittelt Emotionen. Ist es für eine KI möglich, diese im selben Stil zu vermitteln?

Obwohl künstliche Intelligenzen in der Lage sind, der menschlichen Kreativität teilweise sehr nahe zu kommen, gibt es immer noch Grenzen in Bezug auf die Feinheiten und Nuancen, die nur menschliche Designerinnen und Designer verstehen und einsetzen können. In Bezug auf die Vermittlung von Emotionen in der Werbung, kann KI durch die Analyse von Daten und Mustern bestimmte emotionale Reaktionen auf bestimmte Arten von Werbung vorhersehen und die Werbekampagne entsprechend anpassen. Allerdings kann es für KI schwierig sein, die Feinheiten und Nuancen von Emotionen auf die gleiche Weise wie ein Mensch einzusetzen. Wir befinden uns aber am Anfang dieser Entwicklungen und es ist nicht auszuschliessen, dass KI der menschlichen Kreation immer näherkommen wird.

Wo liegen die grössten Herausforderungen bei der Implementierung von KI in der Werbewirtschaft?

In letzter Zeit haben wir einen starken Anstieg an Anwendungen von künstlicher Intelligenz beobachtet. KI bearbeitet Bild- und Tonmaterial, programmiert, komponiert Musik oder führt juristische Dienstleistungen aus, um nur wenige Bereiche zu nennen. Bei vielen kann man kaum ahnen, dass sie vollständig von KI erledigt werden können. Wir haben aber noch keinen Aggregator beobachtet, der in der Lage wäre, alle diese Anwendungen zu verbinden und sie in der Werbung zu nutzen. Man kann sich vorstellen, dass in Zukunft Bilder und Texte generiert, Platzierungen gekauft und Zielgruppen ausgewählt werden können, alles mithilfe von KI auf einer einzigen Plattform. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz in Zukunft weiterentwickeln werden.

Möchten Sie noch eigene abschliessende Gedanken hinzufügen?

In den kommenden Jahren werden wir eine radikale Veränderung erleben. Viele Menschen werden gezwungen sein, entweder die Welle der künstlichen Intelligenz zu nutzen oder sich umzuschulen. Multidisziplinarität wird in Zukunft wichtiger als zuvor. Wir müssen uns darauf einstellen, dass KI die meisten unserer Aufgaben erledigen kann. Um erfolgreich zu sein, sollten wir lernen, die Technologie bestmöglich zu beherrschen, innovativ zu kombinieren und deren Ergebnisse richtig zu interpretieren.

Zur Person Zbynek Zapletal

Zbynek Zapletal ist Director Programmatic & Tech Development DACH & CZ und ein erfahrener Experte in den Bereichen Programmatic Advertising, Social Media Marketing und SEA mit über 10 Jahren Erfahrung im Online Marketing bei führenden Agenturen und Unternehmen in der Schweiz. Im Jahr 2018 schloss er sich dem Gamned! Team an und leitet seitdem mehrere Teams, darunter das Programmatic Trading Team, das Data Analytics Team, das Social Media Team, das PPC Team und das Account Management Team. Er ist verantwortlich für die technologische Entwicklung in den DACH und osteuropäischen Regionen. Er hat einen Master-Abschluss in Internationalem Handel und hat auch eine Diplomarbeit über Online-Marketing-Kommunikation verfasst. Zudem hat Zbynek einen Schwerpunkt auf die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) im Online Marketing gelegt, insbesondere im Einsatz von KI zur Steuerung von Programmatic Kampagnen und Optimierung von Zielgruppen und Leistungen.


Politik-News: Für ein vielfältiges, positives Werbeverständnis!

AKTUELL


Waadtländer Volksinitiative fordert Steuer auf Werbeausgaben

Quelle: Medienmitteilung der Waadtländer Staatsratssitzung vom 18. Januar 2023
Foto: Medienmitteilung der Waadtländer Staatsratssitzung vom 18. Januar 2023

Die Regierung des Kantons Waadt hat die kantonale Volksinitiative "Für eine progressive Steuer auf anstössige Werbeausgaben" für gültig erklärt. Die Initiative verlangt, dass Werbeausgaben einer jährlichen, progressiven Steuer unterworfen werden. Folglich würden beispielsweise jährliche Werbeausgaben von mehr als 1 Mio. Franken mit einem Steuersatz von 100% belegt. Ein solch tiefgreifender Einschnitt in die Wirtschafts- und Werbefreiheit ist inakzeptabel. KS/CS wird sich dezidiert gegen eine Umsetzung einsetzten. Zum Artikel.

News aus Bundesbern


Absatzförderung: Bund soll Fleischwerbung nicht mehr unterstützen

Foto: unsplash.com

Eine von Greenpeace eingereichte Petition fordert, dass Werbung für Fleischprodukte nicht mehr mit öffentlichen Geldern finanziell unterstützt werden soll. In der Argumentation geht der eigentliche Sinn dieser Absatzförderung aber unter: Diese zeigt primär den Mehrwert der inländischen Produkte bezüglich Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl auf. Aktuell sind mehrere Vorstösse im Parlament hängig, welche Werbeeinschränkungen im Bereich Ernährung und Lebensmittel einführen möchten. Beispielsweise will ein Postulat Werbung einschränken, welche der Ernährungsstrategie der Schweiz widerspricht. Zum Artikel.

News aus der Branchenwelt


ZAW-Präsident: "Gesetzliche Werbeverbote haben noch kein Kind schlanker gemacht."

Werbeeinschränkungen für fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel sind nicht nur in der Schweiz ein politisches Thema, sonder auch in Deutschland. Im Interview mit Andreas Schubert, dem Präsidenten des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft, wird ein genauer Blick auf das Thema geworfen. Zum Artikel.

EU-Abgeordnete stimmen für strengere Regeln für politische Werbung

Das EU-Parlament spricht sich für eine Verschärfung der Bestimmungen für politische Werbung aus. Somit dürfen nur noch personenbezogene Daten, welche für politische Onlinewerbung zur Verfügung gestellt wurden, von Werbeanbietern genutzt werden. Diese und weitere Einschränkungen verfolgen das Ziel, grössere Transparenz zu schaffen und ausländische Einmischung zu verhindern. Zum Artikel.

 

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«Der Schweizer Werbemarkt muss angesichts des drohenden Strukturwandels gestärkt und nicht mit Werbeverboten weiter eingeschränkt werden»

Autor: Hendrik Fischer (publiziert in «Persönlich», Heft 12/2022)

Internationale Plattformen nehmen bereits mehr Werbegelder ein als klassische Schweizer Medien- und Werbekanäle. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie des BAK economics-Instituts in Basel, die KS/CS in Auftrag gab. Was bedeutet das für die einheimische Volkswirtschaft?

Jürg Bachmann: Der Werbemarkt unterliegt einem massiven Strukturwandel. Das wissen wir schon seit einiger Zeit. Wie dramatisch dieser bereits ist, zeigt die erwähnte BAK-Studie. Es ist immerhin bemerkenswert, dass bereits jetzt die Hälfte des Werbegeldes auf internationalen Plattformen ausgegeben wird. Die Sogwirkung scheint anzuhalten. Diese Umlagerung von Werbegeldern hat natürlich direkte Auswirkungen auf das einheimische, gut funktionierende Geschäftsmodell der Werbebranche und ihrer Partnerinnen und Partner.

Wie gehen wir damit um?

Nun, Veränderungen hat es schon immer gegeben. Wir leben in einer Marktwirtschaft, die sich dauernd wandelt. Neue Angebote kommen auf den Markt und bisherige verlieren an Aufmerksamkeit und werden irgendwann nicht mehr nachgefragt. Das ist nichts Neues, darauf ist unsere Volkswirtschaft trainiert. Bloss, wie reagieren wir auf diese Entwicklung? Beklagen wir sie und lassen sogar Massnahmen zu, die sie beschleunigen? Oder entwickeln wir Ideen und Rezepte, die den einheimischen Werbemarkt attraktiv zu halten und damit den Abgang von Werbegeldern zu internationalen Plattformen weniger attraktiv machen und den Trend verzögert? Das ist bei KS/CS eine der zentralen Fragen, mit der wir uns täglich beschäftigen. Als Dachverband der Schweizer Werbung suchen wir mit anderen Partnerinnen und Partnern zusammen Wege und Instrumente, um so viel Werbegeld wie möglich in der Schweiz wertschöpfend investieren zu können. Für die Werbeträgerinnen und -träger, die Agenturen, die Vermittlerinnen und Vermittler und natürlich für alle Arbeitsplätze, die an der Werbebranche hängen.

Was können das für Instrumente sein?

Ich sehe zwei Stossrichtungen. Die eine betrifft die klassischen Werbeträger in Print, TV, Radio und Aussenwerbung. Der Trend hin zu den sozialen Medien ist nicht aufzuhalten. Wir sind ja selber Nutzniesserinnen und Nutzniesser und verbringen jeden Tag viel, zuweilen zu viel Zeit in diesen Angeboten. Sie erleichtern uns oft das Leben und unterhalten uns. Es gibt daneben aber viele Konsumentinnen und Konsumenten, für die die Nutzung der traditionellen Medien genauso deutlich zum Tagesablauf gehören. Werbung im Umfeld dieser Angebote ist weiterhin attraktiv. Weil sie interessante Zielgruppen erreicht, dank massvollem Streuverlust auch neue Kundinnen und Kunden, und dazu beiträgt, demokratiepolitisch relevante Inhalte und solche von verbindendem Unterhaltungswert zu finanzieren. Das Plakat seinerseits gehört zu den beliebtesten Werbeträgern überhaupt. Es geht nicht darum, klassische gegen Online-Werbung gegeneinander auszuspielen. Aber die klassischen Werbeformen haben ihre Attraktivität, die man sich gerade vor dem Sog hin zu Online-Werbung nicht genug vor Augen halten kann. Was wiederum die einheimische Werbewirtschaft stärkt.

Und die zweite?

Hier geht es darum, dass sich Bürgerinnen und Bürger, die sich in Abstimmungen zu Werbemöglichkeiten äussern können, klar zum Ausdruck bringen, dass Werbung wichtig ist für die Transparenz jeder Volkswirtschaft. Nehmen wir das Beispiel aus der Stadt Genf. Hier kam ein Referendum zustande gegen einen Beschluss des städtischen Parlaments, Werbung im öffentlichen Raum zu verbieten. Abgesehen davon, dass so ein Verbot in Praxis kaum durchsetzbar sein wird und wieder viel Administration auslösen wird, hoffen wir, dass es möglich sein wird, die Bürgerinnen und Bürger vor der Volksabstimmung davon zu überzeugen, dass in einer Welt ohne Werbung viel Information fehlen wird, nicht nur kommerzielle, auch kulturelle und soziale. Eine angeblich werbefreie Stadt ist kein Gewinn, sondern eine informationslose, intransparente.

Welchen Beitrag kann die Politik leisten?

Einen wichtigen und zentralen. Im Parlament werden laufend und zunehmend Vorstösse eingereicht, die die Werbung für bestimmte Produkte und Dienstleistungen ganz oder teilweise verbieten wollen. Das führt einerseits dazu, dass diese Werbung aus der Schweiz verschwindet und auf internationale Plattformen landet. Denn die Werbung erreicht die Konsumentinnen und Konsumenten auf irgendeinem Weg immer. Sie findet ihren Weg schon. Wird sie hier verboten, fliesst sie halt an einem anderen Ort durch. Durch diese Verbote gehen aber wertvolle Schweizer Werbeplätze und damit auch einheimische Wertschöpfung verloren. Ich halte die Kampagnen gegen Aussenwerbung, die in einigen Städten geführt werden, für schlimm und kontraproduktiv, denn sie schaden der einheimischen Werbewirtschaft. Hier hat die Politik eine Verantwortung zu erfüllen.

Hat sie auch die Mittel?

Im eidgenössischen Parlament sitzen zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die unsere Werte teilen und sich dafür einsetzen. Das ist erfreulich und wichtig für uns. Mit ihnen arbeiten wir von KS/CS aus gut und eng zusammen. Sie unterstützen unsere Bestrebungen für eine freie und leistungsfähige Werbung massgeblich. Es ist wichtig, dass die Werbung weiterhin von einer freiheitlichen Werbeordnung profitieren kann, die Innovation und Wertschöpfung zulässt.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Blick in die Zukunft?

Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, dass Werbung in Politik und Gesellschaft wieder jenen Stellenwert bekommt, der ihr zusteht. Als unerlässliches Instrument für die Transparenz der Wirtschaft im Dienst der Konsumentinnen und Konsumenten. Und ausgestattet mit dem gesetzlichen Schutz der Verfassung.


Für eine starke und verantwortungsvolle Werbefreiheit!

Der Bundesrat übergeht Volk und Parlament
Am 31. August hat der Bundesrat die Revision des Tabakgesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Diese wurde nötig, nachdem das Schweizervolk am 13. Februar die sogenannte Tabakinitiative angenommen hatte. Verwundert stellten viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier und auch wir von KS/CS fest, dass der Bundesrat in seinen Vorschlägen eine eigene Agenda zu verfolgen scheint, die weit über die Bestimmungen des Tabakproduktegesetzes und der Initiative hinausgehen. Diese Missachtung des Willens von Parlament und Volk ist völlig inakzeptabel. KS/CS hat dies nicht nur sofort öffentlich kommuniziert, sondern auch zusammen mit zahlreichen interessierten Kreisen eine ablehnende Stellungnahme eingereicht.

Zéro Pub in Genf
Obwohl sie zu den beliebtesten Werbeformen überhaupt gehört, kommt die Aussenwerbung politisch immer mehr unter Druck. Die Opposition gegen Plakate, insbesondere auch elektronische, findet seinen Ursprung meistens in den Gemeinden. In Genf wird am 15. März 2023 über ein komplettes Verbot von Aussenwerbung abgestimmt. KS/CS Westschweiz wehrt sich gegen dieses Gesetz und unterstützt im Abstimmungskampf die Kreise, die das Referendum dagegen ergriffen haben. Leider kam in Genf Nachbarstadt Vernier ein Referendum gegen ein ähnliches Verbot nicht zustande. Auch in Bern und Zürich sollen öffentliche Werbemöglichkeiten eingeschränkt oder verboten werden. Das geht immer zulasten der Informationsfreiheit und Wirtschaftstransparenz im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten und KS/CS wird sich überall gegen solche Initiativen einsetzen.

Datenschutz beschäftigt
Nachdem das totalrevidierte schweizerische Datenschutzgesetz im September 2023 in Kraft gesetzt wird, bekommt die schweizerische Umsetzung des Datenschutzes ebenfalls vermehrt Aufmerksamkeit. Die Regionalgruppe Deutschschweiz von KS/CS hat darum in Zusammenarbeit mit IAB Switzerland zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ins Zürcher Mascotte eingeladen und damit an eine Verbandstradition angeknüpft. Die gute Beteiligung und die Ausführungen der kompetenten Fachleute haben gezeigt, dass es zum Datenschutzgesetz noch viele offene Fragen gibt, die KS/CS auch in Zukunft beschäftigen werden.

Was muss Werbung und was darf sie?
Mit der Rolle der Werbung beschäftigt sich auch der Dachverband der Selbstregulierungsorganisationen (EASA) in Brüssel. Er hat in Madrid eine Deklaration verabschiedet, die den Anspruch postuliert, Werbung müsse dazu beitragen, aktuelle gesellschaftliche Probleme zu lösen. Diese Haltung ist durchaus diskutabel und beschäftigt uns auch bei KS/CS. Auch KS/CS vertritt die Auffassung, dass die Werbung eine gesellschaftliche Verantwortung mitträgt, geht aber von einem freiheitlicheren Menschenbild aus, bei dem die Verantwortung des Einzelnen so lange als möglich nicht eingeschränkt werden darf und der Staat erst dann regulierend eingreifen darf, wenn das Gemeinwohl in echter Gefahr ist. KS/CS wird sich weiter mit der EASA-Deklaration und den dort enthaltenen Postulaten befassen.

Dossiers
Neben dem Tabakdossier haben wir in letzter Zeit auch ein Dossier zu den Themen «Ernährung/Zucker» sowie «Lotterien/Geldspielgesetz» eröffnet. Anstoss zu solchen Dossiers geben immer parlamentarische Vorstösse, die von KS/CS fundiert behandelt und mit Empfehlungen aus Sicht einer verantwortungsvollen, freiheitlichen Werbeordnung aufgearbeitet werden.

Vorstösse
In den letzten Monaten hat sich KS/CS vor allem zu diesen Vorstössen eingesetzt

  • 20.3113 Motion Christ zur Briefkastenwerbung
  • 22.436 Parlamentarische Initiative Pasquier-Eichenberger zur Werbung von Motorfahrzeugen
  • 21.4498 Postulat Fivaz zur personalisierter Online-Werbung
  • 22.4162 Interpellation Michaud Gigon zum Thema Greenwashing

Ausblick
Werbung ist in der politischen Diskussion zu einem zentralen Thema geworden. Von vielen Seiten drohen regulatorische Einschränkungen und Verbote. Dabei geht oft vergessen, dass es in der Schweiz ein verfassungsmässig garantiertes Recht auf Werbung, das nicht ohne triftige Gründe oder aus einem bestimmten Weltbild heraus eingeschränkt werden darf. KS/CS wird sich auch in Zukunft mit aller Kraft für eine Werbeordnung einsetzen, die es Unternehmen ermöglicht, zu kommunizieren und den Konsumentinnen und Konsumenten eine offene, transparente Information sichert.