Politik-News: Die Werbethemen der Sommersession

AKTUELL


FOKUS KMU: «Kommunikationsmöglichkeiten gehen verloren»

In der aktuellen Sendung von FOKUS KMU des Schweizerischen Gewerbeverbands ist das geplante Aussenwerbeverbot in der Stadt Bern zentrales Thema. Zusammen mit Silvan Brauen, Co-Geschäftsleiter von Rivella, geht Jürg Bachmann im Interview der Frage nach, welche gravierenden Auswirkungen solche Werbeverbote für die Schweiz und deren KMUs haben können. Zur Sendung.

 

News aus Bundesbern


Sommersession: Mehrere werberelevante Vorstösse

In den kommenden Wochen debattieren die eidgenössischen Räte mehrere werberelevante Vorstösse in der Sommersession. So wird beispielsweise in einer parlamentarischen Initiative ein Gremium gefordert, welche politische Werbung auf den Wahrheitsgehalt von Aussagen prüfen soll. Auch das Thema Nachhaltigkeit birgt weiterhin politischen Gesprächsstoff. Neuerdings finden Sie unsere Positionen und Stellungnahmen auch auf unserer Website. Zum Programm.

 

News aus der Branchenwelt


Studie zum CO2-Fussabdruck von beworbenen Produkten

Eine Studie der Universität Leipzig untersuchte eine Auswahl an Werbespots im deutschen Fernsehen und auf Youtube zum CO2-Fussabdruck der beworbenen Güter. Als Massnahmen zur CO2-Reduktion werden sofort neue Werbeverbote vorgeschlagen. Der Klimawandel ist klar eine ernst zu nehmende Herausforderung. Die Herausforderung ist aber nicht mit Werbeverboten zu lösen. Die Werbung darf nicht zum Sündenbock aller Probleme deklariert werden. Zum Beitrag.

 


Blog: Kreuzzug gegen die Werbebranche

Matthias Ackeret, Verleger und Chefredaktor von persönlich, geht in seinem Blog-Beitrag kurz aber intensiv mit den aktuellen werbepolitischen Entwicklungen ins Gericht. Die drohenden Werbeeinschränkungen fordern alle Bereiche unserer Branche heraus, was eine enge Zusammenarbeit und Koordination umso wichtiger macht. Zum Beitrag. 

 

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Politik-News: Werbefreiheit ist Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg!

AKTUELL


«Nur wenn wir als Branche unsere Interessen vertreten, können wir auch politisch mitgestalten»

Die 99. Mitgliederversammlung von KS/CS stand ganz im Fokus unserer politischen Arbeit und unserem Ziel, die politischen Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder aufrecht zu erhalten. Denn diese Bedingungen sind ohne die gemeinsame Arbeit der Branche keineswegs gesichert. So soll die Aussenwerbung in mehreren Schweizer Städten ganz verboten werden. Auch die Lebensmittelwerbung ist in grosser Gefahr, da auf nationaler Ebene die Revision des Lebensmittelgesetzes (LMG) ansteht. Zum Beitrag.


Aussenwerbung in den Städten Lausanne und Delsberg in Gefahr

Der Gemeinderat der Stadt Lausanne überwies letzte Woche ein wirtschaftsfeindliches Postulat, welches kommerzielle Aussenwerbung im öffentlichen Raum verbieten möchte. Nun muss die Gemeinde innerhalb einer Frist von sechs Monaten das Geschäft behandeln und anschliessend Bericht erstatten. Auch in der Stadt Delsberg wurde eine Motion mit ähnlich extremen Inhalt eingereicht. Dabei sollen beispielsweise kommerzielle Plakate aus dem öffentlichen Raum verbannt werden, sodass leere Plakatwände neu für künstlerische Meinungsäusserungen genutzt werden können. Die konkreten Forderungen sind dabei vage definiert, was eine sehr genaue Analyse verlangt. KS/CS wird sich aktiv dafür einsetzen, dass die Politik den Mehrwert der Aussenwerbung besser wahrnimmt und dass von solchen schädlichen Werbeverboten abgesehen wird. Zum Postulat.

 

News aus Bundesbern


Resümee: Werbepolitische Geschäfte, mit denen sich KS/CS auseinandersetzt

Wir beschäftigen uns mit sämtlichen politischen Geschäften, welche die Werbebranche betreffen. Gewisse erhalten dabei mehr mediale Prominenz als andere. Im Artikel stellen wir die weniger bekannten, aber dennoch sehr relevanten und teilweise gefährlichen politischen Entwicklungen ins Rampenlicht. Denn die Werbung kommt von vielen Seiten unter Druck. Zum Beitrag.

 

News aus der Branchenwelt


Werbestatistik Schweiz: Netto-Werbeumsätze stagnieren

Die Zahlen der Werbestatistik Schweiz zum Schweizer Werbemarkt von 2023 verzeichnen eine Stagnation der jährlichen Netto-Werbeumsätze. Der Schweizer Werbemarkt bleibt somit 6,3 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019. Die Entwicklung spiegelt sich auch im relativ verhaltenen Wirtschaftswachstum. Laut Schätzungen von Expertinnen und Experten sichern sich die ausländischen Werbeplattformen weiterhin den grössten Anteil an Werbeumsätzen mit 1,83 bis 2,24 Milliarden Franken. Zum Beitrag.

 

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Politik-News: Ein weiterer Angriff auf das Plakat!

AKTUELL


Zürich: Vorstoss mit potentiell massiven Auswirkungen auf die Aussenwerbung in der Stadt

Aussenwerbung: Stadtzürcher AL will Plakate beschränken

Die Fraktion der Alternativen Liste (AL) reichte letzte Woche eine Motion im Zürcher Gemeinderat ein, welche die Werbung im öffentlichen Raum drastisch reduzieren möchte. So soll jegliche kommerzielle Aussenwerbung aus dem Stadtbild, sprich von Plakaten und Bildschirmen, ÖV-Haltestellen, Bahnhöfen, Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden, verschwinden. Ein Vorschlag, welcher weit über die bisherigen Regulierungsbemühungen hinaus ginge. Erlaubt blieben die Beschriftung von Geschäften und (lokale) kulturelle und politische Werbung. Der Vorstoss erhöht damit den existierenden Druck auf den Stadtrat, welcher sich bereits mit zwei Postulaten zur Einschränkung der Aussenwerbung befassen muss. KS/CS engagiert sich dafür, dass diese unverhältnismässigen Einschränkungen nicht Wirklichkeit werden und die kommerzielle Aussenwerbung ihren Platz behält. Zum Beitrag.

News aus Bundesbern


Ratskommissionen wollen Werbung für tierische Lebensmittel nicht verbieten

Eine Petition von Greenpeace Schweiz (24.2001), die Werbung für tierische Lebensmittel, sprich beispielsweise Fleisch- oder Milchprodukte, einschränken wollte, fand in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats keine Mehrheit. Die Kommission argumentierte, dass die Absatzförderung und Werbung die Vorzüge von Schweizer Produkten gegenüber ausländischen Produkten aufzeige und dass kein Handlungsbedarf bestehe, solange eine Nachfrage nach tierischen Produkten bestehe. Unser Engagement im Vorgang der Kommissionssitzungen hat sich bewährt. Zur Petition.

 

News aus der Branchenwelt


Werbemarkt im März: Plus dank Ostergeschäft

Der Werbemarkt präsentierte sich im vergangenen Monat in starker Fassung: Der Werbedruck im klassischen Markt zeigt eine positive Entwicklung. Kino verbesserte sich um 31% im Vergleich zum Vorjahr und der TV-Markt blieb nahezu stabil (+1%). Radio- (+4%) und Out-of-Home-Werbung (+10%) können sich im Vergleich zum Vorjahr laut den Erhebungen von Media Focus ebenfalls nochmals steigern. Zum Beitrag.

 

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Politik-News: Kommissionen beraten über tierische und politische Werbung

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Shopping-Apps aus China im Visier der Politik

Apps wie Temu und Shein geraten verstärkt aufgrund ihrer grossen Werbepräsenz unter politischen Druck. Mehrere Länder wollen Massnahmen gegen die chinesischen Ultra-Billiganbieter ergreifen, so auch die Schweiz. Der Bundesrat müsse verhindern, dass über diese Apps Artikel in die Schweiz gelangen würden, die nicht den Schweizer Vorschriften entsprächen, fordert ein politisch breit unterstützter Vorstoss von Tiana Moser (GLP). Für KS/CS ist es äusserst wichtig, dass nicht die Werbung als Regulierungshebel genutzt wird, wie es in anderen Ländern der Fall ist. Zum Beitrag.

News aus Bundesbern


WAK-S will Werbung für tierische Lebensmittel nicht verbieten

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) hat am 26. März über eine Petition von Greenpeace Schweiz beraten, welche die Werbung für tierische Lebensmittel, sprich beispielsweise Fleisch- oder Milchprodukte, komplett verbieten möchte. Sie beantragt dem Ständerat einstimmig, dem Vorstoss keine Folge zu geben. KS/CS hat sich ebenfalls gegen ein solches wirtschafts- und werbefeindliches Vorhaben eingebracht. Als nächstes wird die Nationalratskommission das Geschäft am 22. April behandeln, bevor es dann voraussichtlich in der Sommersession von National- und Ständerat diskutiert wird. Zum Beitrag.


Braucht es strengere Restriktionen für politische Werbung?

Politische Kommunikation ist in einer demokratischen Gesellschaft ein hohes und zu schützendes Gut. Politische Werbung unterliegt dabei im Vergleich zu kommerzieller Werbung weniger strengen Beschränkungen. Aus diesem Grund fordert eine parlamentarische Initiative die Schaffung eines Gremiums, welches zweifelhafte Aussagen in der öffentlichen Werbung beurteilen, aber nicht sanktionieren können soll. KS/CS ist der Ansicht, dass die politische Werbung in der öffentlichen Diskussion bereits ausreichend auf ihre Richtigkeit geprüft wird und lehnt den Vorschlag ab. Die SPK-N wird voraussichtlich am 25.04. über das Geschäft beraten. Zur Initiative. 

News aus der Branchenwelt


Frankreich will per Gesetz gegen Fast Fashion vorgehen

Mitte März nahm das französische Parlament einen Gesetzentwurf zur Regulierung von Fast Fashion-Konzernen in einer ersten Lesung an. Dieser Entwurf beinhaltet unteranderem ein Werbeverbot für «extrem kurzlebige» Mode, welches die französische Textilindustrie stärken und insgesamt zu nachhaltigeren Produktionsmengen animieren solle. Der Vorstoss wird als nächstes im Oberhaus behandelt. Zum Beitrag.

 

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KS/CS setzt sich mit diesen werbepolitischen Geschäfte auseinander!

Autor: Hendrik Fischer (publiziert in «Persönlich», April 2024)

KS/CS hat sich als Verband stark auf die politische Arbeit fokussiert, verfolgt seit Jahren die politischen Geschäfte auf allen Staatsebenen und engagiert sich aktiv im politischen Prozess.Dabei fällt auf, dass die Geschäfte zu Werbethemen stetig zunehmen. Das Verbieten von einzelnen Werbekanälen und teilweise ganzen Produktkategorien nimmt dabei einen grossenStellenwert ein. Aber auch Geschäfte zu Bildungs-, Nachhaltigkeits- und juristischen Themenwerden mehr, welche in dieser Beitrag den Schwerpunkt setzen.

Wie kann die höhere Berufsbildung attraktiver gemacht werden?

Der duale Schweizer Bildungsweg stellt ein einzigartiges Ausbildungssystem dar, welches vielen Personen einen passenden Weg zur beruflichen Verwirklichung bietet. Dass die Ausbildung sowohl praktisch im Lehrbetrieb als auch theoretisch in der Berufsschule stattfindet, kann als bewährtes Markenzeichen gesehen werden, das einen zentralen Wettbewerbsvorteil für den Wirtschaftsstandort Schweiz mit sich bringt.

In den letzten Jahren haben aber viele Branchen zu spüren bekommen, dass der Trend zur akademischen Ausbildung weiter vorangeschritten ist. Nicht immer zulasten der höheren Berufsbildung, aber trotzdem ist es ein indirekter Indikator, dass etwas an der Attraktivität des dualen Bildungsweges geändert werden muss. Auch das eidgenössische Parlament hat bereits 2014 mit einer Motion verdeutlicht, dass Handlungsbedarf bestehe und dass Abschlüsse der höheren Berufsbildung aufzuwerten seien. «International verständliche englische Titelbezeichnungen sind für die internationale Vergleichbarkeit und Anerkennung der höheren Berufsbildung wie auch der beruflichen Grundbildung von zentraler Bedeutung», war in der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017 – 2020 zu lesen.

Zehn Jahre nach diesem Geschäft, welches damals leider abgelehnt wurde, debattiert der National- und Ständerat dieses Jahr nochmals über die Einführung von englischen Titelbezeichnungen «Professional Bachelor» und «Professional Master» für die höhere Berufsbildung. Der Nationalrat hat dabei in der Frühjahressession dem Geschäft bereits zugestimmt. Als Prüfungsträgerin der Eidgenössischen Berufsprüfung Kommunikationsfachleute und der höheren Fachprüfung Kommunikationsleiterin und Kommunikationsleiter liegt KS/CS eine transparente und, international vergleichbare Bezeichnung der Titel sehr am Herzen, weshalb sich der Dachverband für die Motion 23.3295, die von allen fünf Bundesratsparteien unterstützt wird, einsetzt. Für KS/CS sind die englischen Titelbezeichnungen ein gutes Element für die Positionierung der Berufsbildung in allen Branchen. Wir sind zudem gespannt auf die laufenden Arbeiten des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), welches ebenfalls an einer Lösung des Anliegens arbeitet.

Gesetzliche Effektivität wird vermehrt in Frage gestellt

Neben den Entwicklungen zur Berufsbildung stehen auch gesetzliche Anpassungswünsche, vor allem im Zusammenhang mit der Kommunikation von Nachhaltigkeitsaspekten, auf dem politischen Monitoring von KS/CS. So fordern mehrere Vorstösse, dass das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) angepasst werden müsse, da dieses beispielsweise bei der Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen – gemäss der Initiantin Sophie Michaud Gigon - nicht genügend greife. Ein Postulat fordert sogar eine Aufsicht durch den Bund von Amtes wegen, da die Durchsetzung des Gesetzes ungenügend sei.

KS/CS spricht sich in diesen Fällen mehrheitlich für eine Ablehnung solcher Geschäfte aus, da die verfügbaren rechtlichen Mittel zur Durchsetzung bereits ausreichen und keinen Systemwechsel erfordern. So müssen Umweltargumente bereits heute richtig und nicht irreführend sein, wie es das UWG verlangt. Zudem setzen die Grundsätze der Schweizerischen Lauterkeitskommission (SLK) und die Artikel des ICC-Kodex zur Werbe- und Marketingkommunikation bereits heute voraus, dass Werbung und Marketing mit ex- oder impliziter Bezugnahme auf Umwelt- oder ökologische Aspekte einen «vollständigen Nachweis der nach allgemein akzeptierten Methoden vorgenommenen Berechnung» erbracht werden müssen. Aussagen wie «Mit uns fliegen Sie 100% klimaneutral» sind also laut SLK zu unterlassen, wenn ein kompletter Nachweis der vollständigen Kompensation nicht dargelegt werden kann. Neben den rechtlichen Vorgaben und Regulierungen nimmt auch die Werbebranche selbst die Verantwortung in ihrer Kommunikation immer stärker wahr. Falls eine Notwendigkeit für Anpassungen oder neue Aufsichtsinstrumente bestehen würden, wäre zuallererst abzuklären, ob diese nicht entweder durch die Branche selbst gelöst werden kann oder ob nicht verwaltungsexterne Instrumente einen effektiveren und effizienteren Weg zur Lösung darstellen würden.

Vermehrte Versuche, einzelne Produktkategorien unbemerkt zu verbieten

Schlussendlich begleiten uns diverse Vorstösse, welche einzelne Produktekategorien von der Bewerbung komplett ausschliessen möchten. So forderte beispielsweise erst eine kürzlich abgewiesene Motion, die Werbung mit Fleischaktionen sei zu verbieten. Gewisse Vorstösse gehen aber noch viel weiter: Eine Petition von Greenpeace Schweiz, welche in der entsprechenden Kommission der eidgenössischen Räte diskutiert wird, möchte das Werben der Detailhändler mit tierischen Lebensmitteln ganz verbieten. Damit würde Werbung für Fleisch, Milchprodukte oder Eier durch Supermärkte komplett unterbunden. Vom Verbot wäre auch das Sponsoring an öffentlichen Veranstaltungen betroffen. Für KS/CS stellt das einen übermässigen und wirtschaftsfeindlichen Eingriff in die Werbefreiheit dar.

Manche Geschäfte erhalten weniger mediale Aufmerksamkeit, würden aber bei einer Annahme trotzdem einschneidende Konsequenzen zur Folge haben. Deshalb setzt sich KS/CS mit allen Vorstössen auseinander, welche die Branche in einer Form schwächen könnten. Die politische Arbeit von KS/CS ist äusserst umfassend und fordert eine enge Zusammenarbeit mit Partnerverbänden in unterschiedlichen Branchen. Bei Interesse an unseren politischen Haltungen und wo sich der Dachverband gerade politisch engagiert, lohnt es sich hier auf unserer Website vorbeizuschauen.

 

Positionen von KS/CS zu Stellungnahmen und Geschäften


Starke Zunahme an weitreichenden werberelevanten Vorstössen

Fazit aus der Frühjahressession

Mit seiner Ablehnung des Postulats 22.4109 «Bäuerliche Wertschöpfung sichern - Kein Marketing mit Billigfleischaktionen» hat der Nationalrat deutlich gezeigt, dass kein weiterer Bedarf besteht, die Werbung für Fleischaktionen zusätzlich einzuschränken. Das Postulat wollte Marketing mit Fleischaktionen ganz verbieten. Wir befürworten den nationalrätlichen Entscheid, denn legale Produkte, die legal zu kaufen sind, müssen auch frei beworben werden können.
Die Umsetzung der Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» beschäftigt uns seit über zwei Jahren intensiv. Der Nationalrat debattierte in der vergangenen Session die Vorlage zum Geschäft und lehnte den Entwurf in der Gesamtabstimmung ab. Damit schickt er das Geschäft zurück in die Beratung des Ständerats. KS/CS wird sich weiterhin für eine strikte Umsetzung des Volkswillens einsetzen, ohne zusätzliche Ergänzungen, die nicht dem Volkwillen entsprechen, und wird die politische Arbeit weiterhin eng begleiten.

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) stimmte einer parlamentarischen Initiative zu, welche Krankenkassenwerbung einschränken will. Der Vorstoss möchte nicht, dass Werbeausgaben mit Prämieneinnahmen finanziert werden. Für KS/CS ist das nicht der richtige Weg, Kosten zu sparen. Denn ein Verbot tangiert auch den Wettbewerb und schafft Intransparenz. Als nächstes berät die Kommission des Ständerats darüber. KS/CS setzt sich gegen die parlamentarischen Initiative ein.

Die Aussenwerbung unter Druck

Das Plakat verdient seinen rechtmässigen Platz im Schweizer Stadtbild. Dass dies nicht mehr überall einem gesamtgesellschaftlichen Konsens entspricht, zeigt die gefährliche Entwicklung in Bern und Lancy (GE).
In der rot-grün dominierten Stadt Bern spürt die Aussenwerbung ebenfalls starken Gegenwind. Mit knappen 30 zu 29 Stimmen nahm der Stadtrat von Bern eine Motion an, welche kommerzielle Werbung im Aussenraum - sprich im öffentlichen Raum und auf privatem Grund - verbieten will. Neben dem Informationsverlust würden bei einem Werbeverbot im Aussenraum pro Jahr 5.148 Mio. Franken weniger in die Stadtkasse fliessen. Nun muss der Gemeinderat innerhalb von zwei Jahren die einschlägigen Reglemente überarbeiten und dem Stadtrat vorlegen. KS/CS wird sich dafür einsetzen, dass die Aussenwerbung weiter in der Bundesstadt ihren Platz findet.
Eine Mehrheit des Stadtrats von Lancy (GE) hat erst kürzlich für ein Verbot von kommerzieller Werbung im Aussenraum gestimmt. Nun hat aber der Kanton den Beschluss aus formalen Gründen für ungültig erklärt, weshalb dieser in den kommenden Monaten nochmals beraten werden muss. KS/CS wird sich mit den lokalen Parteien für den Weiterbestand von Aussenwerbung stark machen.

Drohenden Verbote für Lebensmittelwerbung

In der ständerätlichen Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-S) ist eine Petition von Greenpeace Schweiz traktandiert, welche ein Werbeverbot für nicht vegane Lebensmittel fordert. KS/CS spricht sich klar gegen die konsumentenschädliche Einschränkung aus.
Ausserdem ist die Revision des Lebensmittelgesetztes im 2. Halbjahr 2024 geplant, welche, wie zu vernehmen ist, die Werbung für bis zu 70% aller Lebensmittel einschränken könnte. KS/CS setzt sich dagegen ein und hat am 27. März 2024 zusammen mit der betroffenen Branche einen Informationsanlass durchgeführt, an dem auch der Geschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft, Dr. Bernd Nauen, die dramatische Entwicklung dieses Themas in Deutschland dargelegt hat.

Erfolgreicher Event in Lausanne

Mit Com’ON haben unsere westschweizer Kolleginnen und Kollegen im Januar ihre jährliche Veranstaltung in Lausanne ausgezeichnet durchgeführt. Mehr als 130 Kommunikationsfachleute trafen sich zu einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Konferenzprogramm, das von Grégoire Nappey, Chefredakteur von Le Temps, moderiert wurde. Die zweite Ausgabe der Veranstaltung war vollgepackt mit hochkarätigen Vorträgen und bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, über Schlüsselthemen wie CSR-Kommunikation, Datenmarketing, Ausbildung, Werbung und Inklusion zu diskutierten.


Politik-News: Werbung schafft gesellschaftlichen Mehrwert

AKTUELL


«Werbung heisst Transparenz»

Konsumentinnen und Konsumenten sollen mit Werbung informiert und nicht mit Verboten entmündigt werden. Dabei legen wir in den Debatten zu werbepolitischen Themen die Faktenlage jeweils genau auf den Tisch und suchen Wege, dass Kundinnen und Kunden weiterhin mit diversen Werbekanälen über neue Produkte oder Dienstleistungen informiert werden können. Nur so behalten wir die Wertschöpfung unserer Branche in der Schweiz. Das Interview mit der Gewerbezeitung vertieft diese Argumente umfassend. Zum Interview.


Aussenwerbung: Weshalb das Plakat seinen rechtmässigen Platz im Stadtbild verdient

Plakatwerbung ist ein abwechslungsreiches und diverses Kommunikationsmittel, welches neben dem Grundziel, Informationen zu vermitteln, zahlreiche Zusatzleistungen für die Schweizer Gesellschaft erbringt. Welche das sind und ob es die oft von den Gegnern zitierte werbefreie Stadt überhaupt gibt, erklären wir im Beitrag. Wir ziehen dabei ein eindeutiges Fazit. Zum Beitrag.

 

News aus der Branchenwelt


Deutschland: Stand zum geplanten Lebensmittelwerbeverbot

Vor rund einem Jahr hat der deutsche Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir einen Plan vorgestellt, welcher Werbung für Lebensmittel mit höherem Fett-, Zucker- und Salzgehalt, zu verbieten. Der mittlerweile vierte Entwurf des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes hält sogar fest, dass Werbung für diese Lebensmittel auch dann verboten sein soll, wenn sie sich nicht an Kinder richtet, aber zeitlich von Kindern konsumiert werden kann. KS/CS ist im Austausch mit den deutschen Verbänden und bereitet sich auf ähnliche Vorstösse hierzulande vor. Zum Beitrag.

 

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Jahresbericht 2023

1. Einleitung

Im Berichtsjahr hat sich KS/CS Kommunikation Schweiz darauf konzentriert, die Arbeitsabläufe der eigenen Verbandsarbeit umzusetzen und zu vertiefen, die in den beiden Vorjahren festgelegt wurden.

Demnach überwacht das Team der Geschäftsstelle alle im eidgenössischen Parlament eingereichten Vorstösse und Gesetzesrevisionen, beurteilt deren Inhalte in Bezug auf ihre Werberelevanz und verfasst zu jedem Geschäft ein Positionsblatt. Dieses stellen wir im Lauf der parlamentarischen Beratung den Parlamentarierinnen und Parlamentariern namentlich jenen, die der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» angehören zur Verfügung und stehen für Rückfragen bereit. Diese Methodik funktioniert auch dank der guten Vernetzung von KS/CS als Dachverband für Werbethemen. Sie hat sich bewährt und ist Grundlage für die Verbandsarbeit im laufenden Jahr.

Intensiviert wurde auch die Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden der Werbe- und Kommunikationsbranche, insbesondere auch im Rahmen des Regulation Committees. Der gemeinsame Einsatz für verantwortungsvolle Werbefreiheit und gegen unnötige Bevormundung und Einschränkungen der Entscheidungsfreiheit der Konsumentinnen und Konsumenten ist ein gemeinsames Anliegen.

2. Vorstand

Der Vorstand hat sich auch im Berichtsjahr zu drei Vorstandssitzungen in Bern getroffen. Um den Meinungsaustausch zu vereinfachen und um vertiefte Diskussionen führen zu können, sind alle Vorstandssitzungen in Bern vor Ort durchgeführt worden. An der Mitgliederversammlung vom 23. Mai 2023 in Bern hielt Bundesrat Guy Parmelin ein Referat zur Bedeutung der Werbung. Der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements sprach sich klar für eine starke Werbewirtschaft aus. Im Anschluss an die statutarischen Geschäfte, bei denen alle Anträge des Vorstands angenommen wurden, referierte Nationalrat Gregor Rutz als Präsident der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» über deren Aktivitäten. Angesichts der vielen eingereichten Vorstösse, die Werbung verbieten oder regulieren wollen, wird die vorbereitende, thematische Arbeit von KS/CS auch von den Parlamentarierinnen und Parlamentariern sehr geschätzt.

Im Mai trafen sich Mitglieder der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» mit den Premiummitgliedern von KS/CS aus den Bereichen Medien und Aussenwerbung. Der informelle Austausch in Luzern wurde von allen Teilnehmenden geschätzt und wird im Jahr 2024 wiederholt.

3. Kommunikationsrat

Der Kommunikationsrat wurde auch im Berichtsjahr nicht einberufen. Dies weil sich gezeigt hat, dass dessen frühere Aufgaben heute bereits vom Regulation Committee von KS/CS umfassend und regelmässig wahrgenommen werden. Dem Regulation Committee von KS/CS gehören heute die meisten Verbände der Werbe und Kommunikationsbranche sowie einige Premiumpartner an. Es nimmt die Dachverbandsfunktionen wahr und trifft sich vier Mal jährlich. Weil sich diese Arbeitsweise bewährt hat, beantragt der Vorstand der Mitgliederversammlung vom 06. Mai 2024 im Rahmen einer Statutenanpassung, den Kommunikationsrat ersatzlos aus den Statuten zu streichen. Die vorgesehene Zusammensetzung ist im Regulation Committee weitgehend erfüllt und die zugewiesenen Aufgaben werden ebenfalls von diesem Gremium erfüllt.

4. Geschäftsstelle

Auf der Geschäftsstelle gab es im Berichtsjahr nur eine personelle Veränderung. Schon im Frühling teilte der langjährige Leiter des Rechtsdienstes von KC/CS, Dr. Marc Schwenninger, mit, die Verbandsarbeit zugunsten einer vertieften Lehrtätigkeit aufgeben zu wollen. KS/CS dankt Dr. Marc Schwenninger für seinen Einsatz bestens. Mit Fanny Rocchi, Partnerin in der Berner Anwaltskanzlei SCHLUEP DEGEN Rechtsanwälte, fanden wir eine kompetente Nachfolgerin, die sich sehr rasch in die Themen eingearbeitet hat und die Arbeit der Geschäftsstelle und des Vorstands heute wertvoll unterstützt. Auf der Geschäftsstelle arbeiten vier Personen in einer Festanstellung: Leitung Public Affairs & Kommunikation (Vera Baldo-Tschan), Public Affairs Manager (Hendrik Fischer), Office Management (Ekaterina Petrova) und der geschäftsführende Präsident (Jürg Bachmann). Die Leitung Rechtsdienst wird neu im Mandatsverhältnis von Fanny Rocchi geführt. Ebenfalls ist eine freie Mitarbeiterin, Yasmin Spengler (Leitung IT & Projektleitung), bei KS/CS tätig. Der Finanzbereich wird von Matthias Zbinden (ZbindenZbinden Partner GmbH) geführt und von Christian Merk (Quästor) begleitet. Die Verbandsgeschäftsstelle verfügt neben dem einen Arbeitsplatz an der Ernastrasse 22 in Zürich weiterhin über keine eigene Büroinfrastruktur, sondern hält seine Sitzungen online ab. Das damit gesparte Geld wird für die Verbandsarbeit eingesetzt.

5. Finanzen

Auch 2023 schliesst die Jahresrechnung von KS/CS positiv ab. Es konnten wieder Rückstellungen für kommende Anlässe (anstehendes Verbandsjubiläum) sowie für gezielte Marketingmassnahmen gebildet werden. Die im Berichtsjahr verstärkten gezielten Massnahmen zur Gewinnung von neuen Mitgliedern und Premiumpartnern verzeichnen erste Erfolge; die entsprechenden Anstrengungen sind unbedingt beizubehalten. Die leichte Zunahme der Personalkosten ist auf die Anpassung von verschiedenen Pensen zurückzuführen; diese Änderungen sind durch die verstärkten Aktivitäten in der Mitgliedergewinnung sowie in der Mitgliederinformation und -pflege begründet. Im Berichtsjahr konnte ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung voller Integration der früheren Regionalkommission Westschweiz vollzogen werden: Das Kapital (CHF 200'000.00) der ehemals selbstständigen und unabhängigen Organisation wurde auf die Bücher der Dachorganisation KS/CS übertragen und dort als zweckgebundener Fonds (zugunsten der Westschweizer Aktivitäten) auf der Passivseite der Bilanz eingefügt.

6. Politische und Verbandsarbeit

Vier Hauptthemen haben die politische Verbandsarbeit im Berichtsjahr geprägt: Die Umsetzung der Tabakwerbeverbotsinitiative («Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»; Volksabstimmung vom 13. Februar 2022), die Einschränkungen und Verbote von Aussenwerbung, die anstehende Revision des Lebensmittel- sowie des Geldspielgesetzes. Bei der Umsetzung der Tabakwerbeverbotsinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» hat KS/CS den Volksentscheid selbstverständlich akzeptiert und sich von Anfang an auf den Standpunkt gestellt, die Initiative sei so umzusetzen, wie sie das Volk angenommen hat. Erstaunt war KS/CS, dass der Vorschlag des Bundesrates zu der Umsetzung plötzlich viel weitergehen sollte als die Initiative selbst wollte. Im August des Berichtsjahrs hörte die Gesundheitskommission des Ständerates die Argumente von KS/CS und der Branchenverbände an. Im Herbst passte der Ständerat einige Bestimmungen der bundesrätliche Vorlage zugunsten der Wirtschaftsfreiheit an. Anschliessend wurde sie im Frühjahr 2024 vom Nationalrat abgelehnt und wird nun zur Überarbeitung zurück in den Ständerat geschickt. KS/CS wird sich auch da wieder einbringen.

Am 13. März 2023 lehnten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Genf eine Vorlage ab, die den öffentlichen Raum Genfs werbefrei machen wollte. KS/CS engagierte sich in der Westschweiz stark gegen dieses Vorhaben und konnte einer Mehrheit der Stimmbevölkerung überzeugen. Aussenwerbung kommt aber nicht nur in der Westschweiz, sondern auch in anderen Städten unter Druck. KS/CS engagierte sich im Berichtjahr an vorderster Front gegen Einschränkungen und Verbote von Aussenwerbung als wesentliche Pfeiler der Wirtschafts- und Informationsfreiheit eines demokratischen Rechtsstaates. Auch dieses Engagement führen wir im laufenden Jahr von hohem Interesse weiter.

In Deutschland hat eine Revision des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes im Berichtsjahr in der Werbe- und Medienlandschaft für Aufsehen gesorgt. Sollte Werbung verboten werden, die Kinder erreichen kann, würde das auf ein faktisches Werbeverbot auslaufen. Das wäre für die Medien, für die Einnahmen aus Lebensmittel einen wichtigen Pfeiler darstellen, schwer verkraftbar. Da die erwarteten Vorschläge in der Schweiz bei der Revision des Lebensmittelgesetzes in eine ähnliche Richtung gehen könnten, ist es wichtig, die Kräfte, die das verhindern wollen, frühzeitig zu binden. Werbeeinschränkungen sind auch bei der Revision des Geldspielgesetzes zu erwarten. KS/CS hat zudem zu 21 Vorstössen Positionspapiere verfasst und den Parlamentarierinnen und Parlamentariern, namentlich der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung», mit ergänzenden Informationen zur Verfügung gestellt.

Auf Veranstaltungen und Events für ein breites Publikum hat KS/CS auch im Berichtsjahr verzichtet. Solche überlässt sie anderen Verbänden. Damit kann sich KS/CS ganz auf die politischen Projekte konzentrieren.

7. Rechtsdienst und Rechtsauskünfte

Im Rechtsdienst von KS/CS ist es in diesem Berichtsjahr zu einer personellen Änderung gekommen: Rechtsanwältin Fanny Rocchi hat ab September 2023 die Leitung des Rechtsdienstes übernommen. Die Tätigkeiten des Rechtsdienstes des Berichtsjahres sind dieselben geblieben: So sind neben intensiven politischen Arbeiten und Beiträgen wiederum zahlreiche Rechtsauskünfte in den unterschiedlichsten Rechtsgebieten per Telefon und auf dem Schriftweg erteilt worden. Besonders beschäftigt hat uns in diesem Jahr einerseits das neue Datenschutzrecht, das per 1. September 2023 in Kraft getreten ist und andererseits rechtliche Fragen zur Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) in der Werbung. Um die zahlreichen Anfragen rund um die KI aufzufangen, hat KS/CS Praxistipps verfasst, welche Werbeschaffende bei der Verwendung von generativer KI als rechtlicher Leitfaden beiziehen können.

8. Regionen

8.1. Regionalkommission Deutschschweiz

Die Regionalkommission Deutschschweiz widmete einen grossen Teil ihrer Arbeit im Berichtsjahr den verschiedenen Aktivitäten und Bemühungen auf der nationalen politischen Bühne, die kommerzielle Kommunikation einzuschränken oder gar ganz zu verbieten. Die Regionalkommission setzt somit eines der Hauptziele der Dachorganisation auf der regionalen Ebene in der Deutschschweiz um. Die Regionalkommission basiert dabei in hohem Masse auf den Erfahrungen und dem erfolgreichen Wirken der Regionalkommission Westschweiz und steht mit den Kolleginnen und Kollegen in regem Austausch. Von dem Erfolg in der Westschweiz bei der Bekämpfung der Initiative Zéro Pub (Verbot der Aussenwerbung im Raum Genf) kann die Deutschschweiz Lehren daraus ziehen. In zahlreichen Treffen in wechselnder Zusammensetzung wurde und wird das grosse Themengebiet politisch, juristisch, organisatorisch und bezogen auf die Stakeholder-Gemeinschaft bearbeitet. Planung (Massnahmen, Stakeholder-Management, Finanzierung) und Fahrplan werden 2024 vollendet sowie der «Kampf gegen Werbeverbote» in der Region lanciert. Im Frühjahr hat der Vorstand der KS/CS Regionalkommission Deutschschweiz mit Moritz Schneider (CEO, Meidaschneider AG) ein weiteres Mitglied in die Kommission gewählt. Moritz Schneider verfügt auf Grund seiner beruflichen Tätigkeit über einen breiten fachlichen Hintergrund und hat sich bereits sehr aktiv in die Arbeiten der Kommission eingebracht.

8.2. Westschweiz

Das Jahr 2023 begann mit der ersten Ausgabe von Com'ON, dem führenden Kommunikationsevent in der Westschweiz, das rund 150 Fachleute der Branche in Lausanne zu einem Vormittag mit Vorträgen, Networking und einem Lunch zusammenbrachte.

Die hohe Besucherzahl, die Qualität der Referentinnen und Referenten und die Begeisterung der Teilnehmenden machten Com'ON zu einem durchschlagenden Erfolg. Eine erfolgreiche Bewährungsprobe für eine Veranstaltung, die nach mehr als zehn Jahren unter dem Label Allmedia überarbeitet und neu belebt wurde. Vincent Antonioli, Vorstandsmitglied von KS/CS und Präsident der Regionalkommission Westschweiz, stellte die Resilienz und die Neuerfindung, die die Branche an den Tag legen müsse, um sich weiterzuentwickeln, als Leitmotiv heraus. Er betonte die Bedeutung der Kommunikation für die Wirtschaft des Landes mit ihren 32'000 Arbeitsplätzen und 5,6 Milliarden Franken Werbeeinnahmen. Schliesslich erinnerte er an die wachsenden Herausforderungen, denen sich der Verband stellen muss.

So konzentrierte sich die Regionalkommission Westschweiz im Laufe des Jahres auf ihren Kampf gegen alle Formen von Angriffen, die die Kommunikationsfreiheit einschränken könnten. Das Team setzte auch sein Bestreben fort, die Branche für das Projekt «Charta für eine verantwortungsvolle Kommunikation» zu gewinnen. Das Ziel bestand auch darin, das Engagement des Verbands für die Weiterentwicklung der Praktiken in unseren Berufen zu demonstrieren.

8.3. Italienische Schweiz

Im ersten Quartal engagierte sich Vorstandsmitglied Maria Luisa Bernini für die Aktivierung der Regionalkommission der italienischsprachigen Schweiz. Leider war es infolge anderer Themen nicht möglich, diese Regionalkommission wieder aktiver zu beleben. Um die Mitglieder von KS/CS in der italienischsprachigen Schweiz dennoch mit Informationen zu versorgen, wurden alle Texte immer in allen drei Landessprachen, also auch auf Italienisch verfasst und publiziert. Der Vorstand hofft, im laufenden Jahr auch in diesem wichtigen Landesteil aktiver sein zu können.

9. Prüfungswesen

Die KS/CS Prüfungskommission hat im Jahr 2023 ihre Prozesse weiter optimiert und digitalisiert, intern wie extern, was die Bearbeitungszeiten nachhaltig reduziert und zu noch mehr Kundenfreundlichkeit beigetragen hat. Zum ersten Mal wurden die Prüfungen für die Kommunikationsfachleute an Laptops angeboten. Die Prüfungsteilnehmenden konnten anstatt wie bis anhin von Hand, die Prüfungsaufgaben neu an abgeschirmten Laptops lösen. Diese Neuerung wurde von den allermeisten Prüfungsteilnehmenden sehr begrüsst und erleichterte anschliessend die Korrekturarbeiten für die Expertinnen und Experten. Beide Prüfungsteile, schriftlich wie mündlich, fanden in Biel statt, so dass sich die Prüfungsteilnehmenden aus der ganzen Schweiz einen machbaren Reiseweg hatten. Am 24. August 2023 konnten die 49 von 75 Prüfungsteilnehmenden ihre Fachausweise entgegennehmen. Die Diplomfeier fand ebenfalls in Biel statt. Die neue Location und die modernisierte Art und Weise der Diplomübergabe hat die Kosten für die Diplomfeier um über die Hälfte reduziert. Dank den Sponsoren erhielten die fünf Bestabschlüsse Geschenke im Wert zwischen 150.- und 500.- Franken.

Zum ersten Mal starteten die Lehrgänge für die eidg. Kommunikationsfachleute im Tessin, mit Erfolg - die Prüfungskommission erhielt bereits erste Anmeldungen für die Prüfung 2024 auf Italienisch. Das dazu benötigte Team aus Expertinnen und Experten wurde bereits erfolgreich aufgebaut. Die Zusammenarbeit mit bestehenden Schulungsinstituten wird stets expandiert. Zudem kamen neue Anbieter dazu, die die Lehrgänge für beide Prüfungen, Kommunikationsfachleute (KFL) und Kommunikationsleitende (KL), ausgeschrieben haben. Die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz (KI) auf die Berufsbilder in der Kommunikationsbranche beschäftigen auch die Prüfungskommission intensiv. Eine Erweiterung der beiden Prüfungen KFL und KL mit dem Thema KI ist für die KFL-Prüfung 2024 bereits erfolgt. Da auch andere eidg. Berufsprüfungen in der Kommunikationsbranche sich mit dem Thema KI im Berufsbild und in der Prüfungslandschaft auseinandersetzen, ist der Prüfungspräsident beider Prüfungen, Dominik Leonhardt, bereits in einem regen Austausch mit anderen Prüfungskommissionen, mit dem Ziel, die Prüfungen noch besser aufeinander abzustimmen und näher zusammenzuarbeiten.

10. Dank und Ausblick

Zum Schluss sei allen gedankt, die sich im Berichtsjahr für die Arbeit von KS/CS

eingesetzt haben, namentlich:

  • allen Mitgliedern von KS/CS, die mit ihrem Beitrag die zentrale wirtschaftliche Voraussetzung für die Verbandsarbeit absichern;
  • alle Premiumpartnern, die neben ihrem finanziellen Engagement die Arbeit von KS/CS begleiten und unterstützen;
  • den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitgliedern von Kommissionen und Projektgruppen, die mit ihren wertvollen Anregungen und Argumenten dazu beitragen, die politischen Positionen von KS/CS zu schärfen und zu kommunizieren;
  • dem Präsidenten und den Mitgliedern der parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» für ihren Einsatz zugunsten der Werbefreiheit;
  • allen befreundeten Verbänden, die dazu beitragen, die Positionen von KS/CS zu verbreiten;
  • dem Präsidenten der Prüfungskommission, allen Expertinnen und Experten für die umsichtige Führung dieser wichtigen Aufgabe für die Ausbildung von Nachwuchsleuten in der Werbebranche;
  • den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle für ihren grossartigen Einsatz für die tägliche Umsetzung unserer Verbandsziele.

Personelles

Vorstand

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident
  • Silvana Imperiali, KS/CS, Vizepräsidentin / Gamned!, Geschäftsführerin
  • Vincent Antonioli, Debout sur la table, Inhaber
  • Marco Battaglia, Kommunikationsplan, Consultant
  • Maria-Luisa Bernini, Swiss Communication Agency Sagl, Inhaberin & CEO
  • François Besençon, SAWI Academy for Marketing and Communication AG, Verwaltungsratspräsident
  • Siri Fischer, IGEM, Geschäftsführerin
  • Christine Gabella, Tamedia AG, Mitglied der Geschäftsleitung
  • Michael Hählen, in flagranti AG, Managing Director und Partner
  • Roger Harlacher, Zweifel Pomy-Chips AG, Verwaltungsratsdelegierter / Schweizer Werbe-Auftraggeberverband - SWA-ASA, Präsident
  • Pam Hügli, Serviceplan Suisse AG, CEO
  • Susanne Lebrument, Somedia-Gruppe, Delegierte des Verwaltungsrats
  • Fabienne Leuenberger, Camille Bloch SA, Head of Marketing
  • Christian Merk, KS/CS, Quästor

Regulation Committee

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident
  • Vera Baldo-Tschan, KS/CS, Leitung Public Affairs und Kommunikation
  • Fanny Rocchi, KS/CS, Leitung Rechtsdienst
  • Hendrik Fischer, KS/CS, Public Affairs Manager
  • Audrey Arnold, LSA - LEADING SWISS AGENCIES, Geschäftsführerin
  • François Besençon, SAWI Academy for Marketing and Communication AG, VR-Präsident
  • Markus Ehrle, APG|SGA Allgemeine Plakatgesellschaft AG, CEO
  • Roland Ehrler, Schweizer Werbe-Auftraggeberverband - SWA-ASA, Direktor
  • Chantal Landis, IAA Swiss Chapter, Geschäftsführerin
  • Christoph Marty, Goldbach Neo OOH AG, CEO
  • Martin Radelfinger, IAB Switzerland, Präsident
  • Leonie Ritscher, economiesuisse, Projektleiterin Wettbewerb und Regulatorisches
  • Moritz Schneider, Meidaschneider AG, CEO
  • Karin Stöckli, Swisscom AG, Delegate Public Affairs
  • Verena Vonarburg, Ringier AG, Head of Public Affairs
  • Stefan Wabel, Verlegerverband Schweizer Medien (VSM), Geschäftsführer
  • Andreas Zoller, Verlegerverband Schweizer Medien (VSM), Koordination Public Affairs

Projektgruppe Lebensmittel

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident
  • Vera Baldo-Tschan, KS/CS, Leitung Public Affairs und Kommunikation
  • Fanny Rocchi, KS/CS, Leitung Rechtsdienst
  • Natasja Sommer-Feldbrugge, Coca-Cola HBC Schweiz AG, Public Affairs Manager

Projektgruppe Aussenwerbung

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident
  • Vera Baldo-Tschan, KS/CS, Leitung Public Affairs und Kommunikation
  • Markus Ehrle, APG|SGA Allgemeine Plakatgesellschaft AG, CEO
  • Christoph Marty, Goldbach Neo OOH AG, CEO
  • Nadja Mühlemann, APG|SGA, Allgemeine Plakatgesellschaft AG, Leiterin PR
  • Fanny Rocchi, KS/CS, Leitung Rechtsdienst
  • Michelle Sameli, Goldbach Neo OOH AG, Head of Marketing & Communication

Parlamentarische Gruppe «Markt & Werbung»

  • Gregor Rutz, Nationalrat SVP, ZH
  • Philippe Matthias Bregy, Nationalrat und Fraktionspräsident Die Mitte, VS
  • Erich Ettlin, Ständerat Die Mitte, OW
  • Esther Friedli, Nationalrätin SVP, SG
  • Johanna Gapany, Ständerätin FDP, FR
  • Philipp Kutter, Nationalrat Die Mitte, ZH
  • Nicolo Paganini, Nationalrat Die Mitte, SG
  • Werner Salzmann, Ständerat SVP, BE
  • Peter Schillinger, Nationalrat FDP, LU

Projektgruppe Tabak

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident
  • Vera Baldo-Tschan, KS/CS, Leitung Public Affairs und Kommunikation
  • Fanny Rocchi, KS/CS, Leitung Rechtsdienst
  • Caroline de Buman, PMI SA, Manager Regulatory Affairs
  • Roland Ehrler, Schweizer Werbe-Auftraggeberverband - SWA-ASA, Direktor
  • Andrea Hausmann, JT International AG, CA&C Manager, Corporate Affairs & Communications
  • Martin Kuonen, Swiss Cigarette, Geschäftsführer
  • Angela Mast, Swiss Cigarette, Assistentin Geschäftsführung
  • Margaux Nicolle, BAT Switzerland SA, Juriste Junior
  • Brenda Ponsignon, BAT Switzerland SA, Head Corporate and Public Affairs
  • Leonie Ritscher, economiesuisse, Projektleiterin Wettbewerb und Regulatorisches
  • Jan-Philip Seger, BAT Switzerland SA, Engagement Manager
  • Kevin Suter, JT International AG, Director Corp. Affairs & Communication
  • François Thoenen, PMI SA, Director Corporate Affairs, Mitglied der GL
  • Stefan Wabel, Verband Schweizer Medien – VSM, Geschäftsführer
  • Andreas Zoller, Verband Schweizer Medien – VSM, Spezialist Public Affairs

Regionalkommission Deutschschweiz

  • Christian Merk, KS/CS, Quästor, Vorsitzender
  • Cornelia Aschmann, Texterverband, Geschäftsführerin
  • Alexander Duphorn, Goldbach Media (Switzerland), CEO
  • Ella Erogul, PEP Marketing Consulting GmbH, CEO
  • Claude Hitz, Ergo Communication GmbH, GF/Creative Director

Prüfungskommission

  • Dominik Leonhardt, Präsident der Prüfungskommission, MICExperts
  • Ekaterina Petrova, KS/CS, Office Management
  • Sandro Prezzi, PMC Prezzi Media GmbH, CEO/Gründer
  • Moritz Schneider, Meidaschneider AG, CEO
  • Dominik Leonhardt, Präsident der Prüfungskommission
  • Vincent Antonioli, Debout sur la table, Inhaber, Vertreter Westschweiz
  • Pascal Chenaux, 2Communicate AG, Leiter Marketing und Verkauf, Prüfungsleiter Kommunikationsleiterinnen- und Kommunikationsleiter-Prüfung, Deutschschweiz
  • Roland Ehrler, Schweizer Werbe-Auftraggeberverband SWA-ASA, Direktor, Prüfungsleiter Kommunikationsfachleute-Prüfung, Deutschschweiz
  • Yves Epiney, Shareforce by HR&M, Geschäftsführender Gesellschafter, Prüfungsleiter Kommunikationsfachleute-Prüfung Westschweiz
  • Andy Hostettler, HH GmbH, Inhaber, Mitglied Beschwerdeausschuss
  • Erich Koller, Die Botschafter, Leiter Produktion, Geschäftsleitungsmitglied, Visitator
  • Ivan Schultheiss, Outdoor Media AG, Marketing Sales Consultant, Vorsitzender Beschwerdeausschuss
  • Ekaterina Petrova, KS/CS, Leiterin des Prüfungssekretariats, Office Management

Regionalkommission Westschweiz (Commission régionale Suisse romande)

  • Vincent Antonioli, Debout sur la table, Gründer & CEO, Präsident
  • Tiphaine Artur, RTS, Leitung Kommunikation & Marketing
  • François Besençon, SAWI Academy for Marketing and Communication AG, Verwaltungsratsmitglied
  • Nicolas Capt, 15, Cours des Bastions Avocats Sàrl, Founding Partner
  • Olivier Chabanel, APG|SGA Allgemeine Plakatgesellschaft AG, Direktor Partner
  • Fabian Delmonico, Audienzz SA, Managing Partner / CEO
  • Frédéric Dumonal, CREA école de création en communication SA, Weiterbildungsleiter
  • Anne-Sophie Fioretto, Club de Communication du Valais, Präsidentin
  • Raoul Gerber, Goldbach Group AG, Stv. CEO / CCO
  • Aldina Kasper, Audienzz SA, Managing Partner / CEO
  • Vera Katz Presas, Dentsu Aegis Network, Managing Director
  • Thierry Kunstmann, ESH Media, Geschäftsführer
  • Marine Lintanf, Vaudoise Versicherungen, Projektmanagerin
  • Jéròme Marchal, Media One Contact SA, Direktor
  • Flavien Matthey, Swisscom AG, Marketing Manager
  • Frédéric Monthoux, SAWI Academy for Marketing and Communication AG, Fachlehrerin
  • Patricia Orville, DO! L'agence SA, Partnerin, Account Director
  • Julian Pidoux, Philip Morris SA, Head of Communications
  • Guillaume Roud, NestLé SA, Leiter Kommunikation
  • Christian Vaglio-Giors, Neo Advertising SA, CEO
  • Vanessa Weill, CPG Club de Publicité et de Communication de Genève, Präsidentin
  • Frédéric Zamofing, FZ Activation Switzerland, Founder

Regionalkommission italienische Schweiz (Comitato Svizzera Italiana)

  • Jürg Bachmann, KS/CS, Präsident

Geschäftsstelle KS/CS Kommunikation Schweiz

  • Jürg Bachmann, geschäftsführender Präsident
  • Vera Baldo-Tschan, Leitung Public Affairs und Kommunikation
  • Hendrik Fischer, Public Affairs Manager
  • Ekaterina Petrova, Office Management
  • Fanny Rocchi, Leitung Rechtsdienst
  • Yasmin Spengler, Leitung IT und & Projektleitung

Ehrenmitglieder und Ehrenpräsidenten

  •  Philippe Crausaz, Ehrenmitglied
  • Alfred Haas, Ehrenmitglied
  • André Hofer, Ehrenmitglied
  • René R. Hürlimann, Ehrenmitglied
  • Dr. oec. Dieter Jäggi, Ehrenmitglied
  • Michel Jäggi, Ehrenmitglied
  • Christian Kauter, Ehrenmitglied
  • Peter Leutenegger, Ehrenmitglied
  • Filippo Lombardi, Ehrenpräsident
  • Jakob Nef, Ehrenmitglied
  • Laurent Pizzotti, Ehrenmitglied
  • Carlo Schmid, Ehrenpräsident
  • Prof. Dr. iur. Mischa Senn, Ehrenmitglied
  • Jost Wirz, Ehrenmitglied

Stand: 31.12.2023


Weshalb das Plakat seinen rechtmässigen Platz im Stadtbild verdient

Autor: Hendrik Fischer (publiziert in «Persönlich», März 2024, Anpassung der Redaktion am 30.04.2024)

Vor wenigen Wochen entschied sich das Berner Stadtparlament für ein Verbot kommerzieller Werbung im Aussenraum, sprich für ein Verbot von Werbung auf öffentlichem wie auch auf privatem Grund. Das äusserst knappe Resultat der Abstimmung mit 30 zu 29 Stimmen zeigte, dass die Parlamentarierinnen und Parlamentarier in der rot-grün dominierten Stadt Bern keine augenscheinliche Abneigung gegenüber der Werbung in den Strassen und Gassen der Bundesstadt haben. Vielmehr waren es persönliche Erfahrungen und eigene Grundsatzpositionen der Politikerinnen und Politiker, die den Entscheid ausmachten. Es wurden drei Argumente gegen ein Verbot wiederholt von allen politischen Seiten in die Debatte eingebracht: Die hohen finanziellen Einbussen eines Verbotes, die Einschränkung der Kommunikationsmöglichkeiten der Berner Kleinbetriebe, sowie die Unverhältnismässigkeit des Vorschlags.

Wer zahlt das entstehende Loch in den Kassen? Die Steuerzahlenden.

Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Wertschöpfung generiert die Aussenwerbung auch einen kräftigen Zustupf an finanziellen Mitteln für Gemeinden. Auf die Stadt Bern bezogen, erzeugt die Aussenwerbung jährliche Einnahmen von mehr als fünf Millionen Franken pro Jahr in Form von Konzessionsabgaben. In finanziell unbequemen Zeiten – in welcher sich manche Schweizer Stadt befindet – leistet die Aussenwerbung einen nicht zu ignorierenden Teil für den Finanzhaushalt. Zusätzlich finanziert sie auch die öffentlichen Verkehrsmittel in ähnlichem Mass. Diese sind auf die Einnahmen der Aussenwerbung angewiesen und wollen nicht auf die Mittel verzichten. Schweizweit betrachtet betragen die Abgaben aus Plakatwerbung an die öffentliche Hand mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr. Gerade im Hinblick auf die Netto-Null-Ziele vieler Städte benötigen wir aber dringend finanzstabile Städte und ein ÖV-Angebot, welches attraktiv ist und erneuert werden kann. Und das kostet verständlicherweise Geld, welches zu einem guten Teil von Werbung finanziert werden könnte und sollte.

Ähnliches spielt sich in der Stadt Zürich ab. Dort soll nämlich der Stadtrat unteranderem den digitalen Werbetafeln auf öffentlichem Grund den Stecker ziehen. Es müsse geprüft werden, wie die bereits installierten Werbescreens «zum frühestmöglichen Zeitpunkt» abgebaut und «ökologisch» entsorgt werden könnten. Doch wie ökologisch ist es dann schlussendlich, wenn erst gerade bewilligte und hergestellte Werbescreens bereits wieder entsorgt werden müssen, obwohl diese noch viele Jahre nutzbar wären? So fehlen schlussendlich der Stadt finanzielle Mittel, ohne das etwas zur Rettung des Klimas erreicht worden ist. Fallen diese Einnahmen weg, müsste das Defizit zum Beispiel mit Sparmassnahmen oder Steuergeldern beglichen werden. Ausserdem sind die digitalen Werbeplakate Teil des städtischen Lichtkonzepts. Würden die Bildschirme verboten, müssten diese überarbeitet und die Orte neu beleuchtet werden.

Städte, welche von Aussenwerbung «befreit» sind, gibt es faktisch nicht.

In den politischen Debatten werden oft zwei Beispielstädte zitiert, welche sich scheinbar erfolgreich für Werbeverbote im Aussenraum entschieden, und ein Verbot von Aussenwerbung umgesetzt hätten: Grenoble in Frankreich und São Paulo in Brasilien. Der erste Eindruck ist jedoch trügerisch. Denn Grenoble hat zwar die Anzahl an analogen Plakaten nach dem Entscheid reduziert, hat diese dann aber vermehrt mit digitalen Werbebildschirmen substituiert. Somit geht die Behauptung von der Berner Stadträtin Mirjam Rodel (GFL), dass es wunderschön sei, wenn das Alpenpanorama in Grenoble nicht durch Werbeplakate verschandelt werde, in der Realität nicht wirklich auf. Diese Flächen – laut dem Verband Aussenwerbung Schweiz sind es rund 1100 – sind nun einfach an Haltestellen des oder im öffentlichen Verkehr platziert. Die Stadt Bern, welche eine vergleichbare Einwohnerzahl aufweist, hat aktuell ebenfalls rund 1100 Flächen im Angebot. Man sieht also, dass mit einer durchdachten und abgestimmten Reglementierung des Werbeangebots, so wie es Bern hat, der vernünftige und richtige Weg eingeschlagen wurde.

Dass es klare gesetzliche Rahmenbedingungen benötigt, zeigt ein Beispiel aus Südamerika.

Denn die brasilianische Grossstadt São Paulo stand vor einer Herausforderung. Sie konnte die Menge an unbewilligten Plakaten auf privatem Grund nicht mehr kontrollieren und hat diese kurzum ganz verboten. Ein äusserst krasser Entscheid und Einschnitt in die Wirtschaftsfreiheit, welcher nicht nachzuahmen ist. Aber: Gleichzeitig zu diesem sehr einschneidenden Verbot von Aussenwerbung auf Privatgrund wurden tausende bewilligte digitale Flächen auf öffentlichem Boden geschaffen. So fliesst nun das Geld der Werbekonzessionen in die Kasse der Stadt.

Städte, welche Aussenwerbung einschränken wollten, haben schlussendlich gesehen, wie wertvoll diese Art von Werbung für sie sein kann, finanziell wie auch politisch. In der Schweiz stellen die Plakatfirmen zusammen mit den Städten schon lange mit restriktiven Reglementierungen sicher, dass ein Szenario wie in Brasilien nicht entsteht. So werden in Bern beispielsweise seit Jahren kaum neue Plakatstellen auf öffentlichem Grund bewilligt. Neben kommerziellen Anwendungsbereichen sind gleichzeitig auch die gesellschaftlichen Leistungen der Aussenwerbung wichtig und nicht zu vernachlässigen.

Neben Schweizer KMU’s profitieren auch Kultur und Politik vom Plakat

Linke Kreise bringen ihre bekannte Abneigung gegenüber Grosskonzernen oft in die Argumentation gegen Werbung ein. Dass diese finanziell gesehen grössere Werbekampagnen schalten als kleinere Akteure, ist verständlich. In einem freiheitlich organisierten Wirtschaftssystem ist das aber auch ihr klares Recht. Wenn aber die Anzahl an Unternehmen betrachtet wird, welche Plakatwerbung buchen, ist das Resultat plötzlich ganz anders. Da machen Schweizer KMUs nämlich 63% des Kundenstamms von Aussenwerbung aus. Für sie ist das Medium Plakat ein idealer Kanal, um kostengünstig und effizient ihre Kundinnen und Kunden zu erreichen. Wieso soll man dann der grossen Mehrheit diese Option verbieten?

Der kulturelle und politische Aspekt in der Aussenwerbung geht ebenfalls viel zu oft in der Diskussion verloren. Viele städtischen Werbereglemente halten nämlich fest, dass die Plakatfirmen kulturelle und politische Werbung oft kostenlos oder vergünstigt anbieten müssen. Kleben und platzieren also bei einem Verbot die Politikerinnen und Politiker ihre Wahlplakate selbst? Und wo, wenn es die Plakatstellen nicht mehr gibt?

Auch wenn die digitalen Werbekanäle vermehrt genutzt werden und sich als Alternativen anbieten, ist das Plakat trotzdem laut der Konsumentenstudie der WEMF AG für Werbemedienforschung weiterhin das beliebteste Werbemittel, welches nicht nur informativ ist, sondern von 70% der Schweizer Bevölkerung geschätzt wird. Zudem sprechen sich 63% der Befragten gegen ein Verbot aus.

Konsum und Nachhaltigkeit müssen nicht Gegensätze sein.

Werbung hat zum Ziel, Konsumentinnen und Konsumenten in ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen, aber auch auf Alternativen und Ersatzprodukte hinzuweisen. So lancierten erst kürzlich Lidl und WWF zusammen eine Sensibilisierungskampagne mit dem Motto «Nachhaltig macht mehr Freude». Diese soll auf pflanzliche Alternativen, Bioprodukte und Food Waste aufmerksam machen. Ein Werbeverbot schadet dann nicht nur Initiativen wie dieser, sondern widerspricht auch dem öffentlichen Interesse, welches Nachhaltigkeit immer stärker gewichtet.

KS/CS wird sich weiterhin für das Plakat einsetzen.

Plakatwerbung ist ein abwechslungsreiches und diverses Kommunikationsmittel, welches neben dem Grundziel, Informationen zu vermitteln, zahlreiche Zusatzleistungen für die Schweizer Gesellschaft erbringt. Städte ohne Werbung gibt es, soll es und kann es nicht geben. Denn Aussenwerbung ist für Wirtschaft, Politik und Kultur ein unabdingbares Instrument der Kommunikation. So bleiben Werbegelder in der Schweiz und kommen uns allen in einer oder anderen Form zu gute.


Politik-News: News aus der Frühjahressession

AKTUELL


Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung

Der Nationalrat will die international anerkannten Titelbezeichnungen «Professional Master» und «Professional Bachelor» auch in der Schweiz einführen. Für KS/CS ist die Annahme des Vorstosses ein wichtiges Zeichen, um die höhere Berufsbildung aufzuwerten und international vergleichbarer zu machen. Da KS/CS die eidgenössischen Prüfungen für Kommunikationsfachleute und Kommunikationsleiterinnen und -leiter abnimmt, ist es ein persönliches Anliegen des Verbandes, die Attraktivität der Berufsprüfungen mit diesem Vorstoss zu fördern. Zur Motion.

News aus Bundesbern


Fleischwerbung wird nicht stärker reguliert

Es besteht kein weiterer Bedarf, die Werbung für Fleischaktionen zusätzlich einzuschränken. Das hat der Nationalrat mit der Ablehnung eines Postulats deutlich gemacht, welches Marketing mit Fleischaktionen verbieten wollte. Wir befürworten den Entscheid, denn legale Produkte sollen auch frei beworben werden können. Zum Postulat.

 

Striktere Regeln für Tabakwerbung sind derzeit nicht mehrheitsfähig

Die Umsetzung der Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» beschäftigt uns seit mehreren Jahren intensiv. Der Nationalrat debattierte nun die Vorlage zum Geschäft und lehnte den Entwurf in der Gesamtabstimmung ab. Damit schickt er das Geschäft zurück in die Beratung des Ständerats. KS/CS wird sich weiterhin für eine Umsetzung des Volkswillens einsetzen und den Prozess weiterhin eng begleiten. Zum Beitrag. 

News aus der Branchenwelt


Digital Markets und Digital Services Act

In diesen Wochen werden zwei EU-Plattformgesetze, der Digital Markets Act (DMA) und der Digital Services Act (DSA) wirksam. KS/CS beschäftigt sich ebenfalls mit den Gesetzen, da auch in der Schweiz die Forderungen laut wird, diese analog einzuführen. Zum Beitrag.

 

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