Der Schweizer Werbemarkt zeigt sich 2024 in einer spannenden Mischung aus traditionellen und digitalen Kanälen. Mit einem Gesamtumsatz von CHF 4,146 Milliarden bleibt die Werbebranche ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Doch die Verteilung der Werbebudgets auf die verschiedenen Mediengattungen zeigt deutliche Verschiebungen.
Traditionelle Medien unter Druck
Trotz ihrer langjährigen Präsenz verlieren klassische Werbekanäle wie Presse und Radio weiter an Boden. Die Presse erzielt noch 15,7 % der Netto-Werbeumsätze (652 Mio. CHF), während TV mit 14,5 % (600 Mio. CHF) ebenfalls leicht rückläufig ist. Radio, traditionell ein beliebter Kanal, verzeichnet nur noch 2,8 % (116 Mio. CHF). Auch Kino bleibt mit 0,6 % (26 Mio. CHF) eine Nischenplattform.
Digitalisierung auf dem Vormarsch
Die Digitalisierung bleibt der prägende Faktor im Schweizer Werbemarkt. Online-Werbung, ohne Berücksichtigung von Social Media und Suchmaschinen, macht bereits 15,9 % des Gesamtaufwands aus (660 Mio. CHF). Dabei dürfte der tatsächliche digitale Werbeanteil noch deutlich höher liegen, da Suchmaschinenwerbung, YouTube und Social Media geschätzt zusätzliche CHF 1,956 – 2,397 Milliarden einbringen.
Direktwerbung und Werbeartikel als stabile Grössen
Auffällig bleibt die ungebrochene Popularität von Direktwerbung und Werbeartikeln. Direktwerbung erzielt 17,7 % der Netto-Werbeumsätze (733 Mio. CHF) und bleibt somit eine zentrale Komponente im Marketingmix vieler Unternehmen. Noch höher liegt der Anteil von Werbeartikeln mit 20,8 % (862 Mio. CHF), die insbesondere für personalisierte Markenkommunikation genutzt werden.
Aussenwerbung als urbanes Aushängeschild
Mit 12 % (496 Mio. CHF) bleibt die Aussenwerbung ebenfalls eine wichtige Werbeform, besonders in städtischen Gebieten. Trotz strenger werdender Regulierungen und der zunehmenden Konkurrenz digitaler Medien hält sie sich aufgrund ihrer Sichtbarkeit im öffentlichen Raum stabil.
Fazit: Diversifizierung als Erfolgsrezept
Der Werbemarkt in der Schweiz zeigt: Trotz des unaufhaltsamen Aufstiegs digitaler Formate bleiben klassische Kanäle und physische Werbemittel relevant. Die richtige Kombination verschiedener Medienplattformen ist entscheidend, um die Zielgruppen wirkungsvoll zu erreichen und Marken nachhaltig zu positionieren.