Politik-News: Erfolgreich durch die Herbstsession!
Fazit zur Herbstsession
Mit dem Entscheid des Nationalrats, die Motion 24.4596 in einer abgeänderten Fassung anzunehmen, geht das Geschäft in einer zweiten Runde zurück in den Ständerat. Ursprünglich war im Text des Vorstosses festgelegt, mit welchen Gesetzanpassungen journalistische Inhalte und sonstige vom Urheberrecht erfassten Werke bei der Nutzung durch KI-Anbieter besser geschützt werden sollen. Darin forderte man beispielsweise die Zustimmung der Autorin eines Zeitungsartikels, bevor ChatGPT ihren Text für das Training der KI verwenden darf. Die vorberatende Nationalratskommission empfand diese Vorgehensweise als zu einschränkend. KS/CS setzt sich dafür ein, dass das Parlament nun einen praktikablen Weg findet, um sowohl den Schutz des Urheberrechts zu stärken als auch die Innovationsfähigkeit der KI-Branche nicht zu schwächen. Für KS/CS ist wichtig, dass Regelungen gefunden werden, die auf künftige rechtliche Entwicklungen und die Auslegung urheberrechtlicher Fragen angemessen reagieren können. Die WBK-S wird sich am 6. Oktober weiter mit dem Thema befassen. Zur Position von KS/CS.
Ständerat stärkt Berufsbildung, auch in der Werbebranche
Mit der Revision des Berufsbildungsgesetzes (BBG) stärkt der Ständerat die bewährte Schweizer Berufsbildung in ihrer Attraktivität und Zukunftsfähigkeit. KS/CS setzte sich als Prüfungsträgerin erfolgreich in der Ständeratsdebatte ein, um die höhere Berufsbildung international verständlicher und vergleichbarer zu machen. Die Revision gibt Absolventinnen und Absolventen einer eidgenössischen Berufsprüfung - wie z.B. der Eidg. Berufsprüfung für Kommunikationsfachleute - den Titelzusatz «Professional Bachelor» und Personen mit einer eidgenössischen höheren Fachprüfung, sprich unseren Kommunikationsleiterinnen und -leitern, den Zusatz «Professional Master». Zudem erlaubt es den Schulen, ihre Prüfungen ebenfalls auf Englisch anzubieten. Dies sind wichtige Schritte, um unsere geachtete Berufsbildung zu stärken. Zur Position von KS/CS.
Ständerat überweist Motion zu Apothekenpreisen an den Bundesrat
Nach dem Nationalrat nimmt auch der Ständerat die Motion 24.4230 in der vergangenen Session an. Der Vorstoss fordert, dass Apotheken die Preise von Medikamenten und anderen Produkten transparent machen müssen. Dank einem freien Preiswettbewerb sollen damit die Gesundheitskosten gesenkt und das Informationsbedürfnis der Kundschaft befriedigt werden. Damit möchte man erreichen, dass Konsumentinnen und Konsumenten besonders im Internet einfacher Preisvergleiche zwischen den unterschiedlichen Anbietern machen können. Preistransparenz stellt für KS/CS ein wichtiges Instrument der Werbung dar, weshalb wir uns für eine Annahme ausgesprochen haben. Der Bundesrat muss nun innerhalb von zwei Jahren einen Entwurf der Bundesversammlung vorlegen oder eine Massnahme treffen, wie er das Anliegen umsetzen will. Zur Position von KS/CS.
Bundesbern hält nichts von der SRG-Initiative
Sowohl National- wie auch Ständerat lehnen die Volksinitiative «200 Franken sind genug!» (SRG-Initiative) ab. KS/CS begrüsst diesen Entscheid. Die Werbeplätze in den SRG-Programmen sind nämlich sehr wichtig, weil diese hohe Reichweiten erzielen. Auftraggeber von TV-Werbung wollen alle Zielgruppen erreichen können. Dafür brauchen sie die Programme der SRG, der inländischen TV-Sender und die Schweizer Werbefenster in ausländischen Programmen. Fällt ein Werbeträger weg, fehlt ein wichtiges Angebot und die TV-Werbung wird insgesamt weniger attraktiv. Das würde dem gesamten Schweizer Werbemarkt schaden. Als nächstes kommt die Initiative vor das Stimmvolk, voraussichtlich im nächsten Jahr. Zur Position von KS/CS.
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Politik-News: Erste Entscheide aus der Herbstsession!
Aktuell
Am 10. September 2025 wurde die Gruppe «Pro Plakat» erfolgreich lanciert, bei welcher auch KS/CS mit dabei ist. Mit der Übergabe der Petitionen der FDP Stadt Zürich gegen das Werbeverbot im öffentlichen Raum und von «Zürich soll leuchten» von Matthias Ackeret haben wir dem Stadtzürcher Gemeinderat eindrücklich aufgezeigt, dass die geplante Einschränkung der Aussenwerbung auf grossen Widerstand stösst. Mit rund 70 Angestellten der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG) und von Goldbach Neo wurden diverse Plakatständer platziert, die 2000 Unterschriften von Unterstützenden der Allianz «Pro Plakat» abbildeten. KS/CS engagiert sich schweizweit gegen die Einschränkung der zu einer modernen Stadt gehörenden Aussenwerbung! Zum Beitrag.
News aus Bundesbern
Nationalrat unterstützt Motion Gössi in abgeänderter Form
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) empfahl dem Nationalrat, die Motion 24.4596 in einer abgeänderten Fassung anzunehmen. Mit der Motion sollen die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden, damit journalistische Inhalte und sonstige vom Urheberrecht erfassten Werke und Leistungen bei der Nutzung durch KI-Anbieter wie ChatGPT umfassend Schutz erfahren. Im ursprünglichen Text der Motion war festgelegt, mit welchen Gesetzesanpassungen dies konkret umgesetzt werden sollte. Die Kommission war aber der Meinung, dass dies den Handlungsspielraum zu stark einschränke, weshalb ihr neuer Vorschlag keine konkreten Vorgaben zur Umsetzung der Massnahmen enthält. Nun hat auch der Nationalrat dieser angepassten Fassung zugestimmt. Für KS/CS ist dies ein praktikabler Weg, um in der Diskussion sowohl das Urheberrecht zu schützen als auch den Innovationsstandort Schweiz nicht zu schwächen. Weil die Kommission den Text des Vorstosses angepasst hat, geht dieser noch einmal zurück in den Ständerat. Zur Position.
Ständerat befürwortet Anpassungen der Schweizer Berufsbildung
Mit der Revision des Berufsbildungsgesetzes (BBG) will der Ständerat die bewährte Schweizer Berufsbildung in ihrer Attraktivität und Zukunftsfähigkeit stärken, indem Absolventinnen und Absolventen einer eidgenössischen Berufsprüfung den Titelzusatz «Professional Bachelor» und Personen mit einer eidgenössischen höheren Fachprüfung den Zusatz «Professional Master» erhalten. Zudem dürfen neu die Prüfungen auch auf Englisch angeboten werden. Als Prüfungsträgerin für die Prüfungen in der Werbebranche freut es KS/CS, dass der Ständerat den Gesetzesentwurf angenommen hat, der die höhere Berufsbildung international verständlicher und vergleichbarer macht. Nun geht das Geschäft weiter in den Nationalrat. Zur Position.
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Politik-News: KS/CS Positionen in der Herbstsession
Werberelevantes im Nationalrat
Um Anwendungen wie ChatGPT und Gemini immer weiter zu verbessern, trainieren KI-Anbieter ihre Modelle mit mehr und mehr qualitativen Daten. Oft werden dafür journalistische Inhalte und kreative Werke aus dem Internet verwendet, ohne dass Urheberinnen und Urhebern ihnen die Erlaubnis erteilen oder dafür entschädigt werden. Besonders die Schweizer Medienbranche scheint unter dieser Entwicklung zu leiden. Grosse internationale KI-Dienste würden die einheimischen Medien verdrängen, weil sie deren Inhalte kostenlos nutzen. Das bedroht die Existenz des Journalismus in der Schweiz, da die Medienhäuser keine Einnahmen mehr erzielen, wenn ihre Inhalte auf den Angeboten der KI-Firmen landen. Die am 10. September im Nationalrat traktandierte Motion fordert, dass das geistige Eigentum besser vor KI-Missbrauch geschützt wird.
KS/CS unterstützt die Anliegen der Motion, dass journalistische Inhalte und andere urheberrechtlich geschützte Werke besser bei der Nutzung durch KI-Anbieter geschützt werden. Gleichzeitig soll die Schweiz aber auch ein attraktiver Standort für Innovationen bleiben. Das heisst, es muss eine Lösung gefunden werden, die sowohl das Urheberrecht schützt als auch den Innovationsstandort Schweiz nicht schwächt. Zur Position.
Werberelevantes im Ständerat
BRG 25.046: «Bundesgesetz über die Berufsbildung (Berufsbildungsgesetz, BBG) Änderung.»
Die Revision des Berufsbildungsgesetzes (BBG) ist am 8. September im Ständerat traktandiert und zielt darauf ab, die bewährte Schweizer Berufsbildung in ihrer Attraktivität und Zukunftsfähigkeit zu stärken. Das überarbeitete Gesetz soll die Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» einführen und andererseits Englisch als zusätzliche Prüfungssprache bei eidgenössischen Prüfungen zulassen.
KS/CS ist Prüfungsträgerin für die Prüfungen in der Werbebranche und empfiehlt den Gesetzesentwurf zur Annahme. Absolventinnen und Absolventen der Eidg. Berufsprüfung für Kommunikationsfachleute erhielten damit beispielsweise automatisch und offiziell den Titelzusatz «Professional Bachelor», Kommunikationsleiterinnen und -leiter den Zusatz «Professional Master». Zur Position.
Motion 23.3295: «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung»
Die lange vor der Revision des Berufsbildungsgesetzes eingereichte Motion, die ebenfalls am 8. September im Ständerat traktandiert ist, möchte die Abschlüsse der höheren Berufsbildung auch aufwerten. Das Geschäft ist als Absicherung zu verstehen, falls sich die BBG-Änderung verzögern würde. Deshalb beinhaltet sie auch dasselbe Anliegen, englischsprachige Titelbezeichnungen «Professional Bachelor» und «Professional Master» bei der höheren Berufsbildung einzuführen.
KS/CS setzt sich für eine Annahme der Motion ein, da damit das bewährte duale Ausbildungssystem der Schweiz gestärkt, die internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse verbessert sowie die Gleichwertigkeit der Berufsprüfungen etabliert wird. Zur Position.
Motion 24.4230: «Es braucht transparente Preise und keine Preisbekanntgabeverbote für Kundinnen und Kunden von Apotheken, damit die Gesundheitskosten reduziert werden können.»
Am 18. September diskutiert der Ständerat über eine Motion, die fordert, dass Apotheken die Preise von Medikamenten und anderen Produkten transparent machen müssen. Das Ziel ist es, durch einen freien Preiswettbewerb die Gesundheitskosten zu senken. Der Motionär möchte damit erreichen, dass Konsumentinnen und Konsumenten besonders im Internet einfacher Preisvergleiche zwischen den unterschiedlichen Anbietern machen können.
Die geforderte Regulierungsanpassung schafft mehr Preistransparenz, erfüllt das Informationsbedürfnis der Kundschaft und stellt so ein wichtiges Instrument der Werbung dar. KS/CS empfiehlt die Motion zur Annahme. Zur Position.
BRG 24.060 «200 Franken sind genug! (SRG-Initiative)». Volksinitiative
Die Volksinitiative «200 Franken sind genug!» fordert, die Radio- und Fernsehabgabe für Haushalte auf 200 Franken pro Jahr zu senken und Unternehmen vollständig von der Abgabepflicht zu befreien. Diese ist am 22. September im Ständerat traktandiert.
Das bestehende öffentlich-rechtliche und private Medienangebot ist für den Werbeplatz Schweiz sehr wichtig. Ein kleineres Medienangebot hätte zur Folge, dass auch die Werbemöglichkeiten rund um dieses Medienangebot schrumpfen würden. Deshalb setzt sich KS/CS für eine Ablehnung der Volksinitiative ein. Zur Position.
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Aussenwerbung für Wirtschaft, Demokratie und Kultur
Autor: Jürg Bachmann
Plakate sind Zeitzeugen. Sie geben darüber Auskunft, wie in einer bestimmten Zeitepoche kommuniziert wurde. Lange war ich fasziniert von der Kommunikations- und Bildsprache alter Tourismusplakate. Wieso war den Auftraggebern und Gestaltern gerade das wichtig, was sie auf dem Plakaten darstellten? Klar: Sonne, Schnee, Berge, Seen; aber auch Fahrpläne, Hotelpreise und Essenszeiten. Das Plakat diente nicht nur der Positionierung von Marken, sondern war auch ein klassisches Informationsmedium. Für Konzerte und Veranstaltungen gilt das bis heute. Wie jede Kommunikationsform, hat sich auch die Aussenwerbung verändert und weiterentwickelt. Immer war sie Spiegel der Art und Weise, wie Menschen angesprochen werden wollten.
Es gab auch Abstürze. Ich erinnere mich an eine Ausstellung im Museum für Gestaltung in Zürich, die ich mit zwei Freunden besuchte, die eine Werbeagentur besassen. Unter dem Titel «Wirklichnichtgut» wurden die 99 schlechtesten Plakate der letzten Jahre gezeigt. Obwohl es, wie ich vermutete, keines aus ihrem Haus in diese Gesellschaft schaffte, war das gemeinsame Abschreiten der Exponate spannungsvoll. Wieso hat gerade dieses Plakat Bild und Sprache vergeigt? War die Botschaft verwässert, die verwendeten Schriften unpassend oder das Bild aus dem Zusammenhang gefallen? Plakate lesen sich wie Kunstwerke. Fallen sie auseinander und kommt beim Empfänger nichts an, verfehlen sie ihr Ziel.
Aussenwerbung hat noch viel ungenutztes Potential. Bin ich in Italien unterwegs, bestaune ich die übergrossen Bildschirme an Häusern, auf denen Werbung läuft. Es gibt keine Kirche und kein öffentliches Gebäude, an dem, wenn es für eine Renovation eingerüstet ist, nicht ein grosser Bildschirm mit Werbung prangen würde. Immer mit dem Hinweis: «Die Erträge aus dieser Werbung werden für die Restaurierung dieses Gebäudes verwendet.» Aussenwerbung im Dienste der Öffentlichkeit. Auch bei uns fliesst viel Geld der Aussenwerbung in die öffentlichen Kassen.
Politische Angriffe und Forderungen nach Einschränkung und Verboten von Aussenwerbung, die heute zu einer demagogischen Agenda ohne wissenschaftliches Fundament gehören, sind darum vehement zu bekämpfen. Weil sich diese Politik gegen eine wichtige Ausdrucksform richtet, die zur Meinungsbildung, zum Wettbewerb und zum Wohlstand beiträgt. Und weil sie den Menschen als Konsumentinnen und Konsumenten Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Nicht nur eine ausgezeichnete Werbeform ginge verloren, sondern auch viel Tradition. Tragen wir also Sorge zur Aussenwerbung!
Der Text erschient ursprünglich in der persönlich-Sonderausgabe «APG»
Werbung – ein Grundrecht in Staat und Wirtschaft
Jürg Bachmann, Präsident KS/CS Kommunikation Schweiz, im Gespräch mit seinem Vorgänger und Ehrenpräsidenten von KS/CS, Filippo Lombardi.
Wir sind Konsumentinnen und Konsumenten, Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, Wählerinnen und Wähler und wollen dabei verantwortlich handeln. Das setzt Information voraus. Werbung informiert uns und lässt uns unsere Handlungen begründen; diese für uns und andere nachvollziehbar machen. Deshalb braucht die informierte und verantwortliche Gesellschaft Werbung. Bereits vor 100 Jahren haben dies Personen, die in der Werbung tätig waren, erkannt. Sie haben sich zusammengetan mit dem Ziel, Spielregeln für die Werbung zu gestalten. Sie wollten die Interessen der Werbung in Wirtschaft und Staat vertreten und absichern. Entstanden ist im Jahre 1925 der erste Schweizer Reklame-Verband, später Werbung Schweiz und vor ein paar Jahren KS/CS Kommunikation Schweiz. Verschiedene Präsidenten, Vorstände und Teams von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben in 100 Jahren wertvollste Dienste geleistet. Unzählige Verbandsmitglieder haben ihnen die Stange gehalten und sie unterstützt. Sie alle haben die Interessen und Werte unserer Branche in wechselvollen Zeiten hochgehalten und in die Gesellschaft getragen. Ihre Freude am Gestalten und Verbreiten von Werbung haben sie Generationen von Werberinnen und Werbern mitgegeben.
Ihnen allen gebührt grosser Dank dafür! Vor einigen Jahren haben wir KS/CS Kommunikation Schweiz einer grundsätzlichen Prüfung unterzogen. Wir haben uns nach der Existenzberechtigung in der heutigen Zeit gefragt. Und uns nach Selbstreflexion davon überzeugen lassen, dass es KS/CS heute mehr denn je braucht. Gemeinsam haben wir die Ziele fokussiert, auf die hin unser Verband heute arbeitet. Wir schützen weiterhin die Freiheit der kommerziellen Kommunikation. Wir setzen uns für gute gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen für die Werbung ein. Und damit für das Selbstbestimmungsrecht der Menschen als Konsumentinnen und Konsumenten und als Bürgerinnen und Bürger im Staat. Kommenden Generationen ebnen wir den Weg in die Werbebranche, indem wir ihre Fachprüfungen abnehmen. In einer Zeit, da Gruppen von Menschen mit oder ohne wissenschaftliche Grundlage anderen ihren Lebensstil aufzwingen wollen, ist das dringend nötig. Wir halten die Werbefreiheit hoch und richten uns gegen Bevormundung durch Werbeverbote und jene, die sie erlassen. Mit unserem detaillierten Monitoring aller politischen Vorstösse, die Werbung betreffen, arbeiten wir eng mit den Mitgliedern der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» zusammen, die unsere Haltung und unsere Werte teilen. So können wir im Gesetzgebungsprozess Empfehlungen für Werbefreiheit und gegen Werbeverbote und -einschränkungen abgeben. Mit Stolz blicken wir zurück auf die ersten 100 Jahre unseres Verbandes. Mit Motivation begeben wir uns in die nächsten 100 Jahre. In der Verantwortung, künftigen Generationen ein Land zu übergeben, in dem Werbung gedeihen kann, anerkannt ist – und Freude bereitet.
Hitzige politische Debatten um die Werbefreiheit
Nationalrat debattiert über medialen Service Public
Der mediale Service public, insbesondere die Volksinitiative «200 Franken sind genug (SRG-Initiative)», die die Haushaltsabgabe auf dieser Höhe und die Unternehmensabgabe ganz abschaffen will, hat den Nationalrat in der Sommersession beschäftigt. Ansatzweise kam es zu einer Debatte über die Rolle und Funktion des Service public. Die grosse Kammer lehnte die Vorlage schliesslich ab. Sie geht nun als nächstes in die Kommission des Ständerates, die sich im August damit beschäftigen wird. Aus Werbesicht ist es wichtig, dass die SRG auch in Zukunft genügend Programme ausstrahlen kann, um die herum Werbung platziert wird. Denn die Werbeauftraggeber sind für ihre Botschaften an starken privaten Medien, wie auch an einem leistungsfähigen öffentlich-rechtlichen Unternehmen interessiert. So können sie alle Zielgruppen erreichen.
Parlament schliesst Diskussion über Tabakproduktewerbung ab
Nach vielen Verhandlungsrunden hat das eidgenössische Parlament die Umsetzung der Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» aus dem Jahr 2022 umgesetzt. Wir befürchteten, dass Bundesrat und Parlament mehr Einschränkungen in die Umsetzung packen wollten, was staatspolitisch untragbar gewesen wäre. Der Kompromiss, auf den sich National- und Ständerat schliesslich geeinigt haben, ist akzeptabel. Lediglich bei der Pressewerbung hat das Parlament auf einen Leserinnen- und Leseranteil von 98% gepocht, die mit einer Publikation nur Erwachsene und keine Kinder erreichen. Und damit ein faktisches Werbeverbot geschaffen. Unser Fazit zur Sommersession finden Sie hier.
Einschränkungen der Aussenwerbung
Ein Drittel unseres politischen Monitorings konzentriert sich aktuell ausschliesslich auf die Aussenwerbung. Bezüglich der Gemeinderatsentscheide in Zürich hat der Stadtrat nun zwei Jahre Zeit für die Umsetzung, während in Bern noch weniger als ein Jahr verbleibt. KS/CS setzt sich in beiden Städten für eine wirtschaftsfreundliche Lösung ein.
100 Jahre KS/CS Kommunikation Schweiz!
Seit der Gründung im Jahr 1925 hat sich KS/CS als verlässlicher Partner der Werbebranche etabliert und Werbung als zentrales Element der Wirtschaft und Meinungsbildung positioniert. Auch an der 100. Mitgliederversammlung mit über 80 Anwesenden fiel das Bekenntnis zu verantwortungsvoller, transparenter Kommunikation und gegen regulatorische Einschränkungen.
An der Versammlung wurden drei Vorstandsmitglieder verabschiedet, die sich viele Jahre für KS/CS eingesetzt haben: Maria Luisa Bernini, Roger Harlacher und Christian Merk. Neu gewählt wurden Alexander Duphorn, CEO Goldbach Media AG, und Roland Ehrler, Direktor Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA). Wir bedanken uns bei den abtretenden Vorstandsmitgliedern auch an dieser Stelle für ihr wertvolles Engagement und heissen die neuen Vorstandsmitglieder willkommen. Als Dank für sein langjähriges Engagement für KS/CS wurde Christian Merk zum Ehrenmitglied ernannt. Hier finden Sie unseren ausführlichen Bericht zur Versammlung.
Lebensmittelwerbung: Erste Schritte hin zu einer Selbstregulierung
Viel Raum wurde an der Mitgliederversammlung der Selbstregulierung im Kindermarketing von bestimmten Lebensmitteln eingeräumt. Es ist Urs Stalder, Leiter des Fachbereichs Ernährung beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), dafür zu danken, dass er die Anforderungen in sieben Punkten sehr konkret dargestellt hat. Dass darüber zwischen der Politik, dem Bundesamt und der Werbewirtschaft noch keine Einigkeit besteht, zeigte das anschliessende Panelgespräch mit Mitte-Nationalrat Nicolò Paganini und Urs Stalder. Noch vor den Sommerferien haben wir das Gespräch mit Urs Stalder aufgenommen, um insbesondere die Ausgestaltung des runden Tisches vorzubereiten. Nach dem Sommer wollen wir beginnen, mit allen beteiligten Partnern aus der Lebensmittelbranche und der Werbewirtschaft Lösungen für die sieben genannten Punkte auszuarbeiten. Die Politik und insbesondere die Mitglieder der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung» werden diesen Prozess aufmerksam verfolgen und durch uns laufend über die Fortschritte informiert. Ziel ist eine selbstregulatorische Lösung, bei der nicht mehr viel durch das Parlament bestimmt werden muss.
48 neue Kommunikationsfachleute und lancierte Prüfungsreform
Mit einer Erfolgsquote von 80% haben die Teilnehmenden der diesjährigen eidgenössischen Berufsprüfung für Kommunikationsfachleute bewiesen, dass sie bestens auf die dynamischen Anforderungen der Kommunikationsbranche vorbereitet sind. Besonders erfreulich ist das steigende Interesse an der Berufsprüfung im Tessin. Hier finden Sie die aktuelle Medienmitteilung dazu.
KS/CS hat ein Reformprojekt für die Prüfungsordnung lanciert, das bereits vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) offiziell genehmigt wurde und sich aktuell in der Umsetzung befindet. Um die zukünftigen Bedürfnisse und Erwartungen an die neue Prüfungsordnung zu diskutieren, hat am 13. Juni bereits ein erster runder Tisch in Zürich stattgefunden. Im Herbst folgen weitere Gespräche in der Westschweiz, um regionale Perspektiven angemessen einzubeziehen.
Darf man für ein Werbeverbot werben?
Von Philipp Matthias Bregy, Nationalrat (VS) und Parteipräsident, Die Mitte Schweiz. Philipp Matthias Bregy ist Mitglied der Parlamentarischen Gruppe «Markt und Werbung».
«Verschiedenste Organisationen und Parteien werben seit Jahren für Werbeverbote. Beliebte Ideen sind Verbote für Tabak-, Zucker- und Fleischwerbung. Aber auch die Werbung für Motorfahrzeuge soll verboten werden. Und neuerdings soll im Aussenbereich sogar jegliche Werbung verboten werden. Zürich lässt grüssen! Wahrscheinlich bleibt am Schluss nur noch die Werbung für Werbeverbote erlaubt.
Ganz soweit sind wir in der Schweiz glücklicherweise noch nicht. Aber der Ideenwettbewerb für Werbeverbote tobt. Das dürfen Sie mir glauben. Immer neue Forderungen werden an die Politik herangetragen. Stand zu Beginn der berechtigte Schutz von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund, so geht es längst um mehr, viel mehr! Werbeverbote sind zu ideologischen Werkzeugen geworden. Die Politik tut daher gut daran, bei Werbeverboten zurückhaltend zu sein.
Werbeverbote verfolgen die Idee, die Menschen vor ihren freien Entscheidungen zu schützen. Das ist Unsinn! Zumindest bei Volljährigen. Und weit weniger als die halbe Wahrheit. Denn meist geht es bei den Verboten um deutlich mehr: Um die Verdrängung eines Produktes vom Markt. Das ist gefährlich. Politisch stark in den freien Markt eingreifen heisst die Wirtschaftsfreiheit einschränken.
Gefährlich ist es aber auch, weil es um die Beeinflussung der freien Willensbildung geht. Werbeverbote sollen Menschen durch die Nicht-Werbung dazu anleiten, sich anders als bei entsprechender Bewerbung zu verhalten. Persönlich irritiert mich diese Art von staatlicher Einflussnahme, auch wenn ich ehrlich gesagt zweifle, ob die Macht von Werbung wirklich so gross ist. Die Werbenden mögen mir meine Skepsis verzeihen.
Vielmehr sollte der Staat darauf vertrauen, dass mündige Menschen sehr wohl in der Lage sind, auch gut beworben, freie Entscheidungen zu treffen. Werbung ist somit nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Teil der Willensbildung. Und so ist es selbst richtig, dass man in der Schweiz weiterhin für Werbeverbote werben darf. Auch wenn diese Werbung bei mir wenig Wirkung erzielt.»
Förderung des beruflichen Nachwuchses
Text: Ekaterina Petrova. Bilder: zVg
Als Trägerin der eidgenössischen Prüfungen im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) gewährleistet die Kommission höchste Qualitätsstandards in der Aus- und Weiterbildung. Die Prüfungen sind praxisorientiert und spiegeln die aktuellen Anforderungen des Markts wider. Inhalte und Strukturen werden laufend überprüft und angepasst, um eine zeitgemässe und zukunftsfähige Qualifikation sicherzustellen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und Fachverbänden. Dieser Austausch stellt sicher, dass Ausbildungs- und Prüfungsinhalte stets im Einklang mit den Bedürfnissen der Branche stehen. Von besonderer Bedeutung ist das Engagement erfahrener Expertinnen und Experten aus der Praxis. Ihr Know-how und ihre Branchenkenntnisse sorgen für eine hohe Qualität und Relevanz der Prüfungen – und dafür, dass Kandidatinnen und Kandidaten optimal auf ihre beruflichen Herausforderungen vorbereitet sind. Mit dieser Arbeit leistet die Prüfungskommission einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchsförderung und zur langfristigen Sicherung der Qualität in der Schweizer Kommunikationsbranche. Der erfolgreiche Abschluss einer eidgenössischen Prüfung eröffnet den Absolventinnen und Absolventen neue Perspektiven und stärkt ihre Position auf dem Arbeitsmarkt.
Weitere Informationen zur Ausbildung
Mehr Biss im Kampf gegen Werbeverbote
Interview: Matthias Ackeret. Bilder: zVg.
Erzählen Sie uns kurz, woher Gottlieber Hüppen kommt.
Dieter Bachmann: Begonnen hat es mit Frauenpower. 1928 vor bald 100 Jahren übernahm Elisabeth Wegeli das Waffeleisen ihrer Nachbarin und legte den Grundstein für das Unternehmen. Wegeli kam auf die Idee, die bisher leeren Röllchen mit Schokolade zu füllen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Die feinen Waffeln, die im Dorf Gottlieben schon seit Jahrhunderten gebacken werden, hatten bereits 100 Jahre vor der Firmengründung eine prominente Anhängerschaft: Königin Hortense de Beauharnais Bonaparte, die auf dem nahegelegenen Schloss Arenenberg lebte, liebte die Gottlieber «Gaufrettes» - wie sie damals noch hiessen. Auch ihr Sohn, der spätere Kaiser von Frankreich, Napoleon III, soll dann ein begeisterter Anhänger der Gottlieber Spezialität gewesen sein.
Wo steht Gottlieber Hüppen heute?
Dieter Bachmann: «Gottlieber» ist ein klassischer Mittelstands-Premium Brand. In unserem Sortiment sind neben den bekannten Hüppen Schokoladenspezialitäten wie Tartufi oder Cacaomandeln, Brotaufstrich, Trinkschokolade aber auch Tee und Kaffee zu finden. Unser Markt liegt hauptsächlich in der Schweiz und im nahen Ausland. Über 50% des Umsatzes erzielen wir über den direkten Kanal: Internetshop, eigene Läden und Firmenkundengeschenke. Der restliche Teil des Umsatzes kommt zum grossen Teil über den Retail.
Wer konsumiert Gottlieber Hüppen vorwiegend?
Dieter Bachmann: Die Bandbreite ist sehr breit. Fast jede Person, ob alt oder jung, hat unser Produkt gerne. Gottlieber Produkte werden vielfach zu speziellen Gelegenheiten verschenkt oder in einem gemütlichen Moment wie z.B. beim Lesen oder mit Gästen selbst genossen.
Mit welchen Werbemitteln machen Sie auf Ihre Neuigkeiten aufmerksam?
Dieter Bachmann: Mittels Sponsorings unterstützen wir z.B. derzeit im TV die Sendung «Lifestyle», in welcher unsere feinen Produkte als Gastgeschenk an die Celebritys abgegeben werden. Wir unterstützen aber auch viele Events im Kulturbereich (Musik, Theater, Kultur), gestalten Plakate oder versenden unsere Produktebroschüre als Beilage in verschiedenen Print-Magazinen. Zudem versenden wir unsere Infos auch direkt an unsere Kundinnen und Kunden (Hauszeitung und Produktebroschüre). Digital sind wir auf verschiedenen Social-Media-Plattformen aktiv.
Gewisse politische Kreise in den Gemeinden und Kantonen, aber auch national, fordern Werbeverbote auf Lebensmittel. Wie beurteilen Sie diese Debatte?
Dieter Bachmann: Ich finde dies zutiefst bedenklich, antidemokratisch, populistisch und ein krasser Verstoss gegen die Wirtschaftsfreiheit. Es unterbindet jegliche Selbstverantwortung der Bevölkerung und untergräbt das Vertrauen des Staates in die mündigen Bürgerinnen und Bürger. Wer dies nicht endlich erkennt, ist einfach nur naiv. Zudem ist das erst der Anfang der Regulierungen. Dies notabene in einem Land, in welchem die Menschen noch nie so alt wie jetzt wurden und es noch nie einen so grossen Wohlstand, beste Gesundheitsvorsorge und Bildung gab. Dies geschah dank einem liberalen Wirtschaftssystem mit freien und mündigen Menschen, welche Verantwortung tragen. Wir sind im Moment vor der Schwelle, unsere Freiheit mit der Angst zu tauschen und in schnellen Schritten alles aufzugeben was unsere Eltern und Grosseltern aufgebaut und beschützt haben. Freiheit heisst Selbstverantwortung mit allen guten, aber auch schlechten Seiten. Da gibt es nicht nur das eine oder andere.
Konkret betroffen sind Lebensmittel, die WHO-Standards nicht erfüllen. Sind selbst Lebensmittel , die legal verkauft werden, gefährlich für die Gesundheit?
Dieter Bachmann: Selbstverständlich und das gilt nicht nur für Schokolade, sondern grundsätzlich alles mit dem man den Menschen Angst machen kann. Paracelsus sagte es: Nichts ist Gift – alles ist Gift: Nur die Menge macht es aus. Anstatt Sport in den Schulen und Vereinen zu fördern und diejenigen Familien/Personen zu sensibilisieren, welche mit der Selbstverantwortung ein Problem haben bzw. der Meinung sind, der Staat müsse ihre Probleme lösen, will man Symptome bekämpfen. Wer übermässig Süssigkeiten konsumiert, hat nicht ein Problem mit den Werbeverlockungen, sondern dies hat vielfach ganz andere Ursachen. Aber auch wer dauernd in der Angst lebt das Falsche zu essen und sich ständig an der jeweils neuesten Studie zum Thema orientiert, das Essen gar zur Religion erhebt, dem schadet die seelische Angst gesundheitlich viel mehr als alles schlechte Essen dieser Welt. Das weiss mittlerweile jeder ganzheitlich denkende Mediziner.
Welche Folgen sehen Sie für Ihr Unternehmen, sollten Sie Ihre Produkte nicht mehr bewerben können?
Dieter Bachmann: «Viele kleinere Unternehmen wie wir gehen wohl unter und neue Unternehmen kommen nicht mehr auf den Markt, weil diese nicht mehr auf sich aufmerksam machen können. Grosse Unternehmen werden irgendwann vom Staat abhängig gemacht und subventioniert.»
Konsumentinnen und Konsumenten möchten sich über Produkte informieren und über Neuheiten erfahren. Die Werbung ist ein wichtiges Mittel dazu. Was würde es für Ihre Kundschaft bedeuten, wenn sie sich nicht mehr informieren könnten?
Dieter Bachmann: Das Leben würde sehr langweilig werden und an Farbe verlieren. Innovationen werden es schwer haben und Arbeitsstellen in einer der schönsten Branchen vielleicht längerfristig abwandern oder verschwinden.
Falls Werbeverbote für Lebensmittel tatsächlich umgesetzt würden, hätte dies Signalwirkung. Müssen sich andere Branchen, die aktuell noch nicht im Fokus sind, Sorgen machen?
Dieter Bachmann: Selbstverständlich, ich verstehe es darum nicht, weshalb die Werbe- und Marketingbranche aber auch die grossen Retailer sich nicht ganz klar positionieren und sich wehren. Wer jetzt meint, Kompromisse machen zu müssen, verliert ganz. Auch die Verleger/Medien schlafen und müssten eigentlich alarmieren und wachrütteln. Sie merken nicht, dass auch an ihrem eigenen Ast gesägt wird. Unter dem Deckmantel der Angst werden sie missbraucht, um eine ganz neue fiese Intoleranz einzuführen. Halbstaatlich finanzierte Organisationen wie die WHO wollen die Menschen vom Leben und dessen Selbstverantwortung beschützen, dies im Gegensatz zu den alten hehren Zielen wie die medizinische Grundversorgung aller Menschen auf dieser Welt zu ermöglichen. Die Selbstverantwortung der Menschen zu beschränken hat, wie jeder Mensch weiss, in der Vergangenheit noch nie zu mehr Glück, Gesundheit oder gar Wohlstand geführt. Nach Georg Bernhard Shaw: «Freiheit heisst Verantwortung, das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr Fürchten».
Zur Person: Dieter Bachmann ist durch und durch Unternehmer. In frühen Jahren gründete er eine der ersten Internetfirma in der Schweiz und ein Unternehmen, das hautfreundlichen Leim produziert. Nach einem Abstecher in die Beratung bei E&Y als Leiter EC Diagnostic, verantwortete er die Wirtschaftsförderung der Region Winterthur. Seit 2008 ist Dieter Bachmann CEO & VRP bei der Gottlieber Spezialitäten AG, die 1928 gegründet wurde und heute gegen 100 Mitarbeitende zählt. Er hat kürzlich ein eigenes Buch geschrieben «Halbzeitwissen» #Was du sicher nicht in der Schule lernst.
Werbeverbote in der Schweiz – Gefahr für Wirtschaft und Demokratie?

«Das Schweizer Erfolgsmodell baut auf seinem wirtschaftlichen Erfolg und den durch die Verfassung garantierten Rechten auf. Werbeverbote sind ein unverhältnismässiger Eingriff in das Wirtschaftsrecht und gefährden unseren Wohlstand.»

«Durch Werbung machen sich Konsumentinnen und Konsumenten ein umfassendes Bild über Produkte und entscheiden dann frei, was sie kaufen und was nicht. Werbeverbote sind massive Markteingriffe, die zu Produktediskriminierung führen.»

«Die Aussenwerbung in den Städten unterliegt strengen Regelungen und ist bereits heute limitiert. Sie ist ein Zeichen von Urbanität und gehört zu einem Stadtbild. Sie so massiv einzuschränken, wie der Zürcher Gemeinderat es vorhat, wertet das Stadtbild ab.»

«Die Werbe- und Kommunikationsbranche ist ein Job- und Wirtschaftsmotor der Schweiz. Werbeverbote für legale Produkte schaden unserer Volkswirtschaft, indem sie hochqualifizierte Arbeitsplätze gefährden und die Wirtschaftsfreiheit einschränken.»

«Werbeverbote bedeuten immer Bevormundung. Werden Werbeverbote erlassen, heisst dies letztlich immer: Der Konsument wird nicht ganz ernst genommen, man traut ihm einen Entscheid nicht zu. Das ist für mich ein Widerspruch, denn in einer Demokratie treffen erwachsene Bürger ihre eigenen Entscheidungen. Freie Entscheidung muss auch für den Konsum gelten.»

«Die Schweiz ist Innovationsweltmeister. Dank einer liberalen Werbepolitik sind viele innovative Produkte in unserem Land und global überhaupt bekannt geworden. Die Werbefreiheit einzuschränken, würde bedeuten, die Schweizer Innovationsfähigkeit zu schwächen.»

«Wir lancieren immer wieder neue, zuckerreduzierte Produkte. Diese Innovationen wollen wir bewerben können, um sie bei den Konsumentinnen und Konsumenten bekannt zu machen. Selbstregulierung, welche wir seit langem umsetzen, ist wirkungsvoller als eine komplette Einschränkung der Werbung.»

«Die aktuellen Gesetze und Regulierungen für Aussenwerbung in der Schweiz sind bereits weitreichend. Zusätzliche Verbote schädigen die Wirtschaftsfreiheit, und der öffentlichen Hand entgehen wichtige Einnahmen. Innenstädte laden ein, sich zu verweilen und einzukaufen. Wenn der gesamte Einkauf online passiert, weil Geschäfte in der Stadt keine Werbung mehr schalten dürfen, verliert die Stadt an Attraktivität und wird ganz nebenbei auch noch unsicherer.»

«Als Vertreterin der digitalen Marketing- und Werbebranche setzt sich IAB für optimale Voraussetzungen für die Mitfinanzierung publizistischer Inhalte durch Werbung ein. Anstelle von pauschalen Werbeverboten müssen die technischen Möglichkeiten von digitaler Werbung zur gezielten Steuerung und zum Schutz vulnerabler Zielgruppen erkannt werden.»

«Werbung leistet einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung der Schweizer Medienlandschaft und stärkt die Medienvielfalt und den Journalismus in der Schweiz. Daher ist es wichtig, dass keine unnötigen Werbeverbote bestehen.»

«Social Media, Suchmaschinen und Co. generieren Werbeeinnahmen von rund zwei Milliarden Franken, die den Schweizer Medien entgehen. Werbeverbote sind kontraproduktiv, denn sie benachteiligen vor allem die Schweizer Player und gefährden die Vielfalt der Schweizer Medienlandschaft.»

«Wird die Aussenwerbung verboten, wandert die Werbung auf ausländische Plattformen ab. Damit gehen nicht nur Steuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren, sondern es besteht auch das Risiko, dass die streng regulierten Schweizer Werbevorschriften umgangen werden.»